In Deutschland werden jährlich über 2.000 Affen in Tierexperimenten eingesetzt, in der gesamten EU etwa 10.000. Bis zu 80% der Primaten müssen noch immer für qualvolle Giftigkeitstests verschiedenster Substanzen ihr Leben lassen. Für Menschen bieten diese Tests zudem keine Sicherheit, da Affe und Mensch zu oft zu unterschiedlich reagieren, wie z. B. erst 2006 der Fall TeGenero zeigte: In Großbritannien erlitten sechs Männer schwerste Nebenwirkungen durch eine Substanz, die zuvor ohne schädliche Wirkungen an Affen getestet worden war.
In Berlin und München wurden vor Kurzem Affenversuche in der Hirnforschung nicht genehmigt, weil die Belastung für die Tiere im Hinblick auf die zu erwartenden Ergebnisse als zu hoch eingeschätzt wurden. Das Landesparlament von Bremen fordert einen "geordneten Ausstieg" aus den Primatenversuchen. Darüber hinaus sprachen sich im September weitaus mehr als die Hälfte der EU-Parlamentarier dafür aus, alle Tierversuche mit Affen durch alternative Verfahren zu ersetzten.
"Diese Entwicklung macht Hoffnung. Doch jetzt ist Deutschland gefordert und durch das Staatsziel Tierschutz verpflichtet, ein Zeichen zu setzen und ein umgehendes nationales Verbot aller Affenversuche in Kraft zu setzen", fordert Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. Das Leiden der Affen müsse endlich ein Ende haben, und es beginne nicht erst im eigentlichen Versuch. Die hoch sozialen, größtenteils importierten und mitunter sogar noch aus Wildfängen stammenden Tiere, die - oft einzeln - in karge Laborkäfige eingesperrt wären, müssten eine lange Tortour ertragen.
Informationen und Mitmachaktion: www.affenversuche-stoppen.de