Überglücklich und ergriffen hielt Freydank vergangene Nacht die goldene OSCAR Figur in den Händen. Nach 18 nationalen und internationalen Preisen, die sein Kurzfilm 'Spielzeugland' in den vergangenen Monaten gewonnen hatte, ist die Auszeichnung der Academy sein bisher größter Erfolg. "Ich habe immer davon geträumt, Filme zu machen. Aber ich habe niemals auch nur im Ansatz gewagt mit vorzustellen, je für einen OSCAR nominiert zu werden, geschweige denn ihn zu bekommen", freute sich Freydank. 'Spielzeugland' ist ein spannender und hochemotionaler Film über Schuld, Verantwortung, kleine und große Lügen, der im Nazi-Deutschland der frühen 40er Jahre spielt. Der Film wurde vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der FFA gefördert und mit einem Mini-Budget von 30.000 Euro an nur fünf Drehtagen an Originalschauplätzen in und um Berlin realisiert. Freydank benötigte zwei Jahre um die Finanzierung des Films auf die Beine zu stellen. Nach zahlreichen ebenfalls ausgezeichneten Kurzfilmen (z.B. 'Dienst'; Notfall';,Glückliches Ende') plant Freydank als Nächstes seinen ersten Spielfilm.
Freydank wohnte der Preisverleihung in Los Angeles gemeinsam mit seiner Hauptdarstellerin Julia Jäger bei. Andere Team-Mitglieder, wie Johann A. Bunners, mit dem er das Drehbuch gemeinsam schrieb sowie Kameramann Christoph "Cico" Nicolaisen, waren ebenso in die Filmmetropole geflogen, um die Verleihung aus nächster Nähe zu erleben. Für Freydank ist die begehrte Trophäe vor allem eine Auszeichnung für das gesamte Team, das gespannt die LiveÜbertragung aus L.A. im Berliner Kino Babylon mit verfolgte.
Zu Jochen Alexander Freydank
Nach mehreren Ablehnungen an Filmhochschulen arbeitete Jochen Alexander Freydank unter anderem als Cutter, Drehbuchautor, Regieassistent und Producer. Parallel hat er als Regisseur von Werbung, Off-Theater und Kurzfilmen sein Können immer wieder unter Beweis gestellt. Freydanks Anliegen ist es, Geschichten zu erzählen, die dem Zuschauer Raum für eigene Interpretationen lassen. Seine Filme zeichnen sich durch aussagekräftige Bilder und knappe Dialoge aus.
Zum Inhalt von 'Spielzeugland"
Im Mittelpunkt des Filmes steht die junge Mutter Marianne Meissner (Julia Jäger), die ihren Sohn Heinrich vor der Wahrheit über die nahende Deportation ihrer jüdischen Nachbarn schützen möchte. Sie lässt den Jungen im Glauben, ihre Freunde treten eine lange Reise ins 'Spielzeugland' an. Heinrich glaubt seiner Mutter, denn eine Mutter lügt nicht. Doch zu Mariannes Entsetzen beschließt Heinrich, gemeinsam mit seinem Freund und dessen Eltern ins 'Spielzeugland' zu verreisen. Eines Morgens ist er verschwunden, die Nachbarn ebenso. Marianne will ihren Sohn retten. Marianne weiß natürlich, dass es kein 'Spielzeugland' gibt, genauso, wie eine ganze Nation wusste, was mit den jüdischen Mitbürgern geschah.