Wenn die Tage kürzer werden und der Sommer sich lange verabschiedet hat, verändert sich in der Natur nicht nur die Farbe der Blätter an den Bäumen. Auch viele Tiere stellen sich auf den Winter ein. So auch die Europäischen Sumpfschildkröten, die in Rheinland–Pfalz leider schon ausgestorben waren. Das SEA LIFE Speyer engagiert sich im Rahmen eines gemeinsamen Artenschutzprojektes mit dem NABU Rheinland-Pfalz um die Wiederansiedelung der zehn Zentimeter großen putzigen Reptilien.
Sobald die Wassertemperatur der Außenanlage auf zehn Grad Celsius sinkt, stellen sich die Europäischen Sumpfschildkröten auf den bevorstehenden Winter und somit auch auf ihren Winterschlaf ein. Im Außenbereich leben derzeit rund 50 Emys. „Für das Überleben in der freien Wildbahn ist ein Winterschlaf sehr wichtig, dann können wir sie auch nicht mehr unterstützen.“, erklärt Arndt Hadamek, Kurator des Großaquariums. „Sie schlafen jedoch nicht tief und fest wie manche glauben, sondern bewegten sich wie in Zeitlupe“, heißt es von Seiten des Biologen weiter. Den Winter verbringen sie bei ungefähr drei Grad direkt unter der möglichen Eisschicht in einer Wassertiefe von 30 Zentimetern. Während des Schlafens schlägt ihr Herz nur noch einmal pro Minute und sie fahren den Stoffwechsel auf ein Minimum herunter. Erst wenn sich das Wasser im Frühling wieder erwärmt, wachen sie von ganz allein wieder auf. Damit sie genug Ruhe haben und während des Schlafens auch nicht gestört werden, wird der Emys Außenbereich ab Mitte November bis ca. Ende Mai für die Besucher geschlossen, ein Schild weist auch auf die Emys-Babys hin, die permanent in der Ausstellung des SEA LIFE Speyer zu sehen sind. Denn dort wuseln 22 junge Emys, die erst im August dieses Jahres das Licht der Welt erblickt haben. Sie haben nur ihr Übergangszuhause im SEA LIFE Speyer gefunden und müssen den ersten Winter nicht mit Schlafen verbringen, sondern können alle Besucher mit ihrer Niedlichkeit erfreuen.