Ein ungewohntes Bild zum Semesterstart: Keine Studierende in den Seminarräumen, Studios und Werkstätten, keine Erstsemester, die den Campus kennenlernen. Professor/innen und Dozent/innen, die nicht aus den USA, den Niederlanden, Österreich, Belgien und Polen nach Stuttgart reisen können. Stattdessen wurde unter Hochdruck daran gearbeitet, dass die Lehrveranstaltungen pünktlich zum 23. März im Remote-Modus beginnen konnten.
„Als medienaffine Hochschule wollen wir die Herausforderungen, die sich durch die behördlichen Vorgaben zur Eindämmung des Virus ergeben, natürlich positiv aufnehmen und den Studierenden ein besonderes Semester bieten. Dabei sollen die kreativen Spielräume und bislang nur wenig erprobte Möglichkeiten von Online-Lehre im Vordergrund stehen. Mit unglaublicher Energie haben die Lehrenden und Mitarbeiter/innen ihr Lehrprogramm binnen weniger Tage auf einen Remote-Modus umgestellt und die Studierenden sind ebenfalls mit großem Engagement dabei. Wir werden von diesem Semester viel lernen können“, meint Prorektorin Maren Schmohl.
Ein Beispiel ist der Einführungskurs für Erstsemester, der von Dozent und Künstler Florian Clewe geleitet wird. Die Studierenden setzten in der ersten Woche ihres Studiums eigene Interpretationen der niederländischen Aktion „Tussen Kunst en Quarantaine“ (Zwischen Kunst und Quarantäne) um. Im Rahmen einer Einführung in die Kunstgeschichte demonstrierten sie, dass sie auch in häuslicher Quarantäne kreativ sein können: In der eigenen Wohnung haben sie bekannte Kunstwerke nachgestellt und zwar ausschließlich mit Material und Dingen, die ihnen in den eigenen vier Wänden zur Verfügung standen.
„Für die Erstsemester war das eine schöne Aufwärmübung zum Studienbeginn, der sie mit viel Kreativität und Tatendrang begegneten – wohl auch, weil die besonderen Bedingungen des Studierens im Remote-Modus dabei nicht unter den Teppich gekehrt wurden. Es ist aber auch ein gutes Beispiel für den regen Hochschul- und Ländergrenzen überspannenden Austausch von Erfahrungen, Ressourcen und Ideen zwischen Lehrenden, die die rasche Umstellung auf die Online-Lehre ganz solidarisch als gemeinsam zu bewältigende Aufgabe verstehen“, erklärt Florian Clewe.
„Bis auf Weiteres können wir nicht davon ausgehen, dass wir schnell zum Präsenzunterricht zurückkehren können. Aber die Online-Lehre ist für uns auch eine interessante Gelegenheit, mehr über kommunikative Situationen zu erfahren - und darüber, wie sie von den Kanälen bestimmt werden. Auch in den Störungen. Und je nach den behördlichen Vorgaben können wir die Lehrorganisation flexibel anpassen", sagt der Dekan der Hochschule, Prof. Peter Ott.
Veranstaltungen für interessierte Schülerinnen und Schüler wie das einwöchige Probestudium oder Infotage wurden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben bzw. werden ebenfalls online angeboten. Aktuelle Informationen dazu unter www.merz-akademie.de/kalender. Die Studienberatung ist besetzt und kann telefonisch, per Mail oder WhatsApp kontaktiert werden: www.merz-akademie.de/kontakt.