Marie-Luise Neunecker erhält den Frankfurter Musikpreis für dieses breit angelegte Interesse und Tun an der Musik sowie für ihr Bemühen, ihr Wissen an eine neue Generation von Musikern und Musikerinnen weiterzugeben. Mit dieser "Doppelbegabung" erfüllt sie so laut Satzung perfekt die Vorraussetzungen zur Verleihung des Frankfurter Musikpreises "außerordentliche Leistungen im jeweiligen Fachgebiet und Bedeutung des Wirkens für das nationale und internationale Musikleben" zu verkörpern.
Marie-Luise Neunecker
Marie-Luise Neunecker, wegen ihrer außergewöhnlichen Virtuosität am Instrument hoch gelobt, hat sich eine weltweit erfolgreiche Karriere erspielt. Als Solistin und Kammermusikerin ist sie äußerst gefragt und gilt als eine der profiliertesten Instrumentalistinnen der Gegenwart. Während ihrer Tätigkeit als Solohornistin der Bamberger Symphoniker und des RSO Frankfurt von 1979 bis 1989 machte sie als Preisträgerin mehrerer renommierter internationaler Wettbewerbe auf sich aufmerksam.
Neben ihren Erfolgen als Solistin, die sie mit Orchestern wie z. B. den Radioorchestern des NDR, SWR, MDR, HR, dem Gewandhausorchester Leipzig, den Wiener Philharmonikern sowie mit den Bamberger Symphonikern zusammenführen, gilt ihre Aufmerksamkeit ebenso der Kammermusik.
Aber auch der Neuen Musik wendet sie sich regelmäßig zu. György Ligeti, der 2005 den Frankfurter Musikpreis erhielt, schrieb für Marie-Luise Neunecker sein Hornkonzert "Hamburgisches Konzert", das sie im Januar 2001 zur Uraufführung brachte. Seitdem hat Marie-Luise Neunecker das ihr zugeeignete Konzert in mehreren Ländern aufgeführt. Für die Ligeti Edition bei Warner Classics spielte sie das Werk mit dem Asko Ensemble und Reinberg de Leeuv ein.
Als Solistin und Kammermusikerin erhält Marie-Luise Neunecker regelmäßig Einladungen zu den großen, bedeutenden Festivals. Sie gastiert bei den Salzburger Festspielen, beim Schleswig Holstein Musik Festival, dem Marlboro Music Festival, dem Risör Festival sowie bei den Wiener Festwochen.
Zusätzlich ist Marie-Luise Neunecker als Musikerin auf vielen Aufnahmen zu hören, die mit den wichtigsten Preisen ausgezeichnet wurden, so u. a. dem ECHO Klassik oder dem Grammophone Award.
Um ihr Wissen an eine neue Generation von Künstlern weiterzugeben, unterrichtet sie von 1988 bis 2004 als Professorin für Horn an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) Frankfurt am Main und seit 2004 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.
Frankfurter Musikpreis
Der Frankfurter Musikpreis wurde im Jahre 1980 ins Leben gerufen. Er wird jährlich anlässlich der internationalen Musikmesse in Frankfurt am Main vom Kuratorium der Stiftung Frankfurter Musikpreis verliehen. Der Preis zeichnet Musikerpersönlichkeiten für besondere Leistungen in der Interpretation, Komposition, in Musikwissenschaft, Lehre und für die Förderung des Musizierens aus. Der Frankfurter Musikpreis ist gestiftet vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumentenhersteller e.V. (BDMH) und der Messe Frankfurt GmbH. Die Preisverleihung findet während der Musikmesse statt.
Die Auszeichnung wird im jährlichen Wechsel an Persönlichkeiten aus der klassischen und der populären Musik (Jazz, Rock, Pop) vergeben. 2014 wird der Preis wieder an eine Persönlichkeit auf dem Gebiet der "populären" Musik gehen. Das Kuratorium Stiftung Frankfurter Musikpreis zur Internationalen Musikmesse Frankfurt besteht aus drei festen und bis zu vier gewählten Mitgliedern:
- der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main als Vorsitzender,
- der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller e.V. als stellvertretender Vorsitzender,
- ein Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH als stellvertretender Vorsitzender,
- zwei Repräsentanten aus dem Deutschen Musikrat sowie
- zwei Repräsentanten aus den Deutschen Musikhochschulen.
Träger des Frankfurter Musikpreises:
1982 Gidon Kremer (Geiger)
1983 Edgar Krapp (Organist)
1984 Alfred Brendel (Pianist)
1985 Brigitte Fassbaender (Kammersängerin)
1986 Albert Mangelsdorff (Jazz-Posaunist)
1987 Carl Dahlhaus (Musikwissenschaftler)
1988 Heinz Holliger (Oboist)
1989 Ludwig Güttler (Trompeter)
1990 Chick Corea (Jazz-Pianist)
1991 Aribert Reimann (Komponist)
1992 Georg Solti (Dirigent)
1993 Harry Kupfer (Regisseur)
1994 Brian Eno (Musiker und Klangkünstler)
1995 Tabea Zimmermann (Bratscherin)
1996 Wolfgang Niedecken (Sänger und Songwriter)
1997 Prof. Hans Zender (Komponist und Dirigent)
1998 Peter Herbolzheimer (Arrangeur, Interpret, Komponist)
1999 Prof. Michael Gielen (Dirigent und Komponist)
2000 Klaus Doldinger (Saxophonist)
2001 Dietrich Fischer-Dieskau (Sänger)
2002 nicht vergeben
2003 Walter Levin (Violinist und Professor für Kammermusik)
2004 Udo Lindenberg (Rockmusiker)
2005 György Ligeti (Komponist)
2006 Peter Gabriel (Pop-/Rockmusiker)
2007 Peter Eötvös (Dirigent und Komponist)
25. Preisvergabe
2008 Paquito D’Rivera (Saxophonist, Klarinettist, Komponist)
2009 Dr. José Antonio Abreu (Dirigent, Komponist, Mentor)
2010 Keith Emerson (Musiker, Komponist)
2011 Anne Sofie von Otter (Mezzo-Sopranistin)
2012 John McLaughlin (Gitarrist, Komponist)
(30. Preisvergabe)
2013 Marie-Luise Neunecker (Hornistin)
Weitere Informationen finden Sie auch hier: www.musikmesse.com