Besonders das Messewochenende sei sehr zufriedenstellend verlaufen, so Renate Eisenreich von BWE, Basalt- und Betonwerk Eltersberg, die gleich mehrere Gestaltungsbeispiele zum anschauen und betreten für die Besucher am Stand gepflastert hatten. Insgesamt sei zu beobachten, dass die Tendenz weg vom Neubau, hin zum Bauen im Bestand gehe. Diesen Eindruck bestätigte auch Birgit Assmann von Russ Holzbau, die hochwertige Exponate für den Bau von Wintergärten sowie zur Funktionsweise dreifach verglaster Fenster mitgebracht hatten. "Statt neu zu bauen wird mehr an- und umgebaut oder aufgestockt, und dabei wird das eigene Heim qualitativ aufgewertet. Das Zuhause wird immer häufiger als Altersvorsorge und Geldanlage betrachtet, die im besten Zustand sein soll. Viele Leute lassen Wärmebildaufnahmen ihrer Häuser anfertigen, erkennen untrüglich, dass die Fenster oft Schwachstellen sind und lassen sich hier beraten, um Abhilfe zu schaffen." Informationen zu anderen Schwachstellen bot das Polizeipräsidium Mittelhessen. "Die Menschen sind bereit, viel in die energetische und einbruchsichere Gebäudesanierung zu investieren", erklärt Bernd Fuchs. "Wenn schon Dreifachverglasung, dann sollen es oft gleich dreifach verglaste Sicherheitsfenster sein."
Erwartungsgemäß besonders großer Nachfrage erfreuten sich die Aussteller des Energiebereichs: Eine große Anzahl Besucher fragten zielstrebig nach Informationsquellen zum energetischen und ökologischen Bauen, und so herrschte an allen Messetagen reger Betrieb auf den professionell und repräsentativ gestalteten Ständen der Anbieter zum Thema Solar- und Geothermie, Biomasse und Wärmepumpentechnik. Auf den Ansturm, der sich bereits 2008 abzeichnete, hatten sich die Unternehmen mit aufgestocktem Standpersonal, aussagekräftigen Exponaten und für Kundengespräche ausgerichtete Präsentationsflächen vorbereitet. "Um die Beratungsintensität zu erhöhen, haben wir uns auf einzelne Themen konzentriert. So stehe ich für den Bereich Strom aus Sonnenenergie, mein Kollege für Wärme aus Sonnenenergie für alle Fragen zur Verfügung", erläutert Andreas Biedenkopf von Walz Gebäudetechnik aus Lich, die als besonderen Gag umweltfreundliche Apfel-Boxen mit Inhalt an ihre Besucher verteilten.
Ein weiterer Anbieter zum Thema regenerative Energie glänzte mit dem einzigen zweistöckigen Massivholzstand auf der Messe, der des öfteren als Aussichtsplattform genutzt wurde: "Die BAUExpo ist in jedem Jahr ein fester Bestandteil in unserem Veranstaltungskalender. Hier haben wir eine ausgezeichnete Plattform um uns zu präsentieren, Produktneuheiten vorzustellen, eine große Anzahl Neukunden kennen zu lernen, Termine mit Kunden zu vereinbaren und nicht zuletzt, um unser Image zu pflegen", so Sascha Reitz, Geschäftsführer der Reitz-Topmann GmbH aus Pohlheim.
Die Pflege von Kundenkontakten steht ebenfalls für die Meisterbetriebe der Malerinnung im Mittelpunkt des Messegeschehens, wie Innungsobermeister Hartmut Gall betont. Um die Vielseitigkeit des Berufs des Malers und Lackierers darzulegen, erhielten die 18 ausstellenden Innungsbetriebe tatkräftige Unterstützung von Auszubildenden verschiedener Lehrjahre der Willy-Brandt-Schule. "Es macht Spaß, einmal im Umfeld einer Messe sein Können zu zeigen und auf die vielen Fragen der Besucher einzugehen", begeistert sich Meike Ramona Becker, Auszubildende im zweiten Lehrjahr. "Maler und Lackierer ist auf jeden Fall auch ein Beruf für Frauen. Da kann man seine Kreativität voll ausleben", erzählt sie, während sie mit Timo Blumberg, drittes Lehrjahr, Plastiken von Niki de Saint-Phalle nachbildet. Eine kommunikative Beziehung zwischen Betrieb, Schule und Azubi sei das A und O für eine erfolgreiche Ausbildung, sagt Gregor Schmidt, der die Auszubildenden als Theorielehrer auf der Messe begleitet.
Ebenfalls großen Spaß hatten die Miniatur-Häuslebauer in Halle 4: "Kinder bauen ihr Traumhaus", hieß die Aktion des Familienunternehmens Dümer aus Münzenberg. Knapp 200 kleine Häuser aus Ytong-Steinen entstanden unter den wachsamen Augen und hilfsbereiten Händen der Kinderbetreuer. "Sehr oft halfen die Eltern ihren Kindern bei der Fertigung ihrer Traumhäuser. Wir haben die Aktion schon mehrmals durchgeführt, aber hier in Gießen sind unwahrscheinlich kreative Häuser gebaut worden, mit Dachterasse, Pferdestall, zweistöckig oder mit Balkon. Die Kinder sind jedes Mal sehr stolz auf ihr Kunstwerk, das am Ende gut und gern bis zu 12 Kilo wiegen kann", berichtet Denise Dümer.
"Die Resonanz vonseiten der Aussteller ist durchweg positiv. Es wurden interessante Gespräche geführt und zum Teil schon Aufträge zum Abschluss gebracht, neue Kontakte wurden geknüpft und bestehende vertieft", zeigt sich auch Projektleiter Michael Schwarz zufrieden mit dem Ausgang der Veranstaltung. "Die Besucher waren einmal mehr zufrieden und teils positiv überrascht von der Angebotsbreite, vom Auftritt der über 400 Aussteller und der Möglichkeit, nahezu alle baurelevanten Bereiche sowie die neuesten Trends unter einem Dach versammelt vorzufinden."