Kritisch sei die Situation auf den Grünflächen am Lindenhofareal und auf dem alten Zoogelände. "Von den fast acht Tonnen Müll, die nach dem Juni-Flohmarkt entsorgt wurden, sind hier allein sechs Tonnen angefallen", erklärt Nils Hoch. Das Problem: Während auf der asphaltierten Promenade die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) Müllwagen einsetzen, müssen die Grünanlagen komplett von Hand gereinigt werden. "Damit ist ein hoher Personalaufwand verbunden, und das lässt die Kosten erheblich steigen", stellt er fest.
So richtig nachvollziehen kann Nils Hoch nicht, warum einige private Flohmarktbeschicker Unverkäufliches einfach liegenlassen. "Wir haben überall Mülleimer und Container aufgestellt, die kostenlos genutzt werden können." Sind die Container voll, stehen zwei Müllpressen bereit. Elektroschrott oder beschädigte Waren haben ohnehin nichts an den Ständen verloren: "Der Flohmarkt ist ein Ort, wo in einer einmaligen Atmosphäre gefeilscht und gehandelt werden kann", unterstreicht er. "Er ist kein Platz, um seinen Abfall loszuwerden."
Mitarbeiter der Halle Münsterland, eines privaten Sicherheitsdienstes und des städtischen Ordnungsamtes werden beim nächsten Flohmarkt ein genaues Auge darauf haben, wo Händler ihren Müll entsorgen - und gegebenenfalls eingreifen. "Wer öffentliche Anlagen verunreinigt, begeht eine Ordnungswidrigkeit", warnt Nils Hoch. Und die kann mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro geahndet werden.
Die Halle Münsterland setzt allerdings weniger auf Strafen als auf die Einsicht der Beschicker, von denen der weitaus größte Teil mit seinem bunten Angebot maßgeblich zur Attraktivität des beliebten Flohmarkts beiträgt. Bessert sich die Situation aber nicht, müsse man reagieren, sagt Nils Hoch. "Dann muss man über eine Sperrung der Grünflächen nachdenken", kündigt er an und hofft gleichzeitig, dass es dazu nicht kommt. "Es wäre sehr schade, wenn der Verkaufsplatz für private Händler beschränkt werden müsste."
flohmarkt.jpg: Stöbern, feilschen, handeln: So macht Münsters Flohmarkt Spaß. Müllberge in den Grünanlagen haben das Vergnügen zuletzt allerdings getrübt.