Die Regionalveranstaltung mit anschließender Pressekonferenz und Rundgang durch die Produktion ist Teil einer Veranstaltungsreihe von "Metalle pro Klima", der Unternehmensinitiative der Nichteisen-Metallindustrie für Klimaschutz, Energie- und Ressourceneffizienz. Das Mitgliedsunternehmen Wiegel richtete die zehnte Veranstaltung dieser Reihe aus.
Der Verwaltungsrat des Familienunternehmen, Alexander Hofmann erklärte: "Es ist langjährig gelebte Erfahrung, die Herausforderungen des Umweltschutzes zur Verbesserung von Anlagen und Prozesse zu nutzen. Wir wandeln ökologische Verbesserungen in ökonomischen und sozialen Erfolg um. Innovationen in der Anlagentechnik sind untrennbar mit mehr Umweltschutz verbunden." Hofmann stellt das Unternehmen und die frühen Investitionen in Anlagenverbesserungen seit 1989 vor. Ein Jahr vor der Weltumweltkonferenz in Rio erhielt Wiegel den Umweltschutzpreis der Stadt Nürnberg. Die Grundlageninnovation in der Anlagentechnik der Feuerverzinkung durch Einhausung der Vorbehandlungsanlage wurde seit 1992 an allen neuen Standorten der Firmengruppe umgesetzt. 1994 erhielt die Nürnberg Wiegel-Anlage die Bayerische Umweltmedaille für ihr Engagement, die normalerweise nicht an gewerbliche Unternehmen vergeben wird.
Der Hauptgeschäftsführer der WirtschaftsVereinigung Metalle, Martin Kneer, unter deren Dach die Unternehmensinitiative "Metalle pro Klima" arbeitet, betonte die Leistungen der NE-Metallindustrie zum Klimaschutz, der Energie- und Ressourceneffizienz am Beispiel des Feuerverzinkungsunternehmens für die gesamte Grundstoffindustrie entlang der Wertschöpfungskette. "Es dreht sich kein Windrad, es wirkt keine Solarzelle, es fährt kein E-Mobil ohne Nichteisen-Metalle. Wir sind in der Wertschöpfungskette die Problemlöser auch für die Energiewende." sagte Kneer. Er unterstrich, dass es für die Industrie keinen Unterschied zwischen Ökologie und Ökonomie gebe, sondern vielmehr stehe die Balance zwischen Wirtschaft und Umwelt durch Innovationen im Vordergrund. Industriepolitisch bestehe die Herausforderung, so Kneer, hohe Energiepreise und andere Belastungen für die Unternehmen ins Verhältnis zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu setzen. Die Belastungsfähigkeit der Unternehmen wird dabei überschätzt und vielfach werden die Vorleistungen zur Minderung von CO2 und dem effizienten Umgang mit Energie und Ressourcen in der Produktion übergangen. Es gehe primär um den Erhalt von Industriearbeitsplätzen am Industriestandort Deutschland. "Ich bin fasziniert vom Stolz der gesamten Belegschaft in den Unternehmen auf die konkreten Klimaschutzbeiträge. Die Mitarbeiter identifizieren sich mit den Themen Klima- und Umweltschutz. Für diese Arbeitsplätze und die Produktion von NE-Metallen in Deutschland kämpfen wir", so Kneer weiter.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Klaus Breil zeigte großes Verständnis für die Unternehmen der Grundstoffindustrie, die, am Anfang der Wertschöpfungskette stehend, auskömmlich wirtschaften müssen. Sollte die Metallerzeugung aufgrund der hohen Energiekosten nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sein, drohe die Wertschöpfungskette zu reißen. Die von EU-Energiekommissar Oettinger prognostizierte De-Industrialisierung gelte es zu verhindern. Breils erster Besuch bei einer Regionalveranstaltung von "Metalle pro Klima" überzeugte den Bundespolitiker von den konkreten Aktivitäten der Grundstoffindustrie, schonend mit Klima, Energie und Ressourcen umzugehen. Effizienz sei die Kernkompetenz und der Schlüssel der Industrie zum Gelingen der Energiewende.
Staatssekretärin Hessel zeigte sich seitens der Bayerischen Landesregierung überzeugt, dass die Beiträge der Industrie zur Energiewende auch durch mittelständische Unternehmen wie die Wiegel Gruppe gesichert werden.
Energiepolitik ist für den Europaabgeordneten Martin Kastler zugleich Europapolitik. Europa brauche eine abgestimmte Versorgungsstrategie. Die Unternehmen brauchen Energie, um ihre Produkte herzustellen. Kastler, der Europapolitik als industriepolitische Aufgabe versteht, erklärte, dass er für den Industriestandort Franken in Europa kämpfen und hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen wolle. Sein Abgeordnetenkollege Ismail Ertug sprach sich für das Gelingen der Energiewende aus und die Notwendigkeit, dass die Industrieunternehmen ihren Beitrag dazu leisten.
Der Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, Dr. Michael Fraas, hob die Herausforderungen für die mittelständischen Betriebe durch die Energiewende hervor. Es gebe jedoch physikalische Grenzen, die den Unternehmen Grenzen setzen. Die Energieeinsparpotenziale sind dann ausgeschöpft. Weitere Regulierungen gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die Abwanderung von Industrie ist eine Gefahr, die abgewendet werden müsse. "Ein inhabergeführtes Unternehmen wie die Wiegel Gruppe leistet nachhaltige Beiträge zum Klimaschutz, schafft Arbeitsplätze und trägt zum Gewerbesteueraufkommen von Nürnberg bei", so Dr. Fraas.
"Die Nichteisen-Metallindustrie in Deutschland setzt auf einen konstruktiven Dialog zwischen Politik und Industrie mit dem Ziel, die Risiken und Chancen des Klimaschutzes auch unter Standortgesichtspunkten ausgewogen zu gestalten", betonte Kneer.
Die Wiegel Gruppe beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiter in der Feuerverzinkungsindustrie und ist Mitglied in der Unternehmensinitiative Metalle pro Klima.
Hintergrundinformationen und Bildmaterial finden Sie auf dem Internetportal von "Metalle pro Klima": www.metalleproklima.de/presse