In der Finanzkrise habe die Bundesregierung schnell, entschlossen und mutig gehandelt, so Grillo. Das akute Krisenmanagement habe funktioniert. „Ich beobachte allerdings mit Sorge, dass die Politik sich auf ihre Rolle als Krisenreaktionskraft beschränkt und sich zu wenig um den Wiederaufbau der dabei beschädigten Grundpfeiler des Systems kümmert“, sagte Grillo wörtlich.
Grillo bezeichnete die Nichteisen-Metallindustrie als systemrelevante Industrie. Sie gehöre damit zu einer der Branchen, deren Bestandsgefährdung aufgrund ihrer Bedeutung für die Wertschöpfungskette und für die gesamtwirtschaftliche Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit erhebliche negative Folgeeffekte auslöse. Daraus leite sich eine besondere industriepolitische Verantwortung ab. Dass Metalle die Voraussetzung für den Erhalt ganzer Wertschöpfungsket-ten sind, machte Grillo an der Zulieferrolle der NE-Metallindustrie für die Automobilindustrie deutlich. „Wenn wir in Deutschland kein Öl mehr haben, dann fahren unsere Autos nicht mehr. Wenn wir aber keine Metalle mehr haben, dann produzieren wir hier keine Autos mehr“, erklärte der WVM-Präsident.
„Ohne NE-Metallindustrie ist nicht nur die gesamte industrielle Wertschöpfungskette gefähr-det mit der Gefahr massiver Arbeitsplatzverluste und geostrategischer Abhängigkeit von Län-dern wie China, Russland und anderen. Ohne NE-Metallindustrie verliert der Industriestand-ort Deutschland einen fundamentalen Teil seiner Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Ohne NE-Metallindustrie gibt es keine nachhaltige Entwicklung, keine Ressourcenschonung und keinen Klimaschutz“, so Grillo wörtlich.
Grillo forderte eine realistische und nachhaltige Politik, die den Zugang zu metallischen Roh-stoffen gewährleistet, die Energiekosten und die Kosten für den Klimaschutz für die energie-intensiven Industrien im Blick hat. „Wir brauchen eine Energie- und Klimapolitik mit Au-genmaß, damit wir die Industrie nicht überfordern. Denn die industrielle Produktion ist der Kern unserer Wirtschaft. Wenn wir gestärkt aus der Krise herauskommen wollen, müssen wir alles tun, um die Innovationskraft und die Wachstumschancen dieses industriellen Kerns zu fördern. Dazu gehört an vorderster Stelle eine ernsthafte Energiepolitik, ohne die auch eine seriöse Klimapolitik nicht denkbar ist“, so Grillo weiter, der darauf setzt, dass das neue Ener-giekonzept der Bundesregierung Raum für wettbewerbsfähige Energiepreise für die NE-Metallindustrie gibt.
Er hob die besondere Bedeutung der NE-Metalle für Innovationen und Zukunftstechnologien hervor, die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung und zukunftsfähige Arbeitsplätze im Industrieland Deutschland sind. „Ohne Metalle und die für die Be- und Verarbeitung erforder-liche industrielle Wertschöpfungskette gibt es weder Dünnschicht-Solarzellen noch Offshore-Windkraftanlagen, weder Solarthermische Kraftwerke noch innovative Elektromotoren, we-der Glasfaserkabel noch Satellitennavigation, weder miniaturisierte Lebenszeit-Herzschrittmacher noch orthopädische Implantate.“ Darüber hinaus sind die Nichteisen-Metalle aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften und der Recyclingfähigkeit als Problemlöser unverzichtbar für den Klimaschutz.
„Das macht die NE-Metallindustrie zum natürlichen Partner der Bundesregierung für indus-triellen Klimaschutz, um realistische Reduktionsziele zu erreichen. Wir bekennen uns zum Klimaschutz mit Augenmaß. Ohne die Leistungen der Nichteisen-Metallindustrie in Produk-ten, Produktion und Recycling hätte Deutschland die schwierige Vorreiterrolle im Klima-schutz nicht übernehmen können“, so Grillo abschließend.
Die vollständige Rede von Herrn Grillo finden Sie hier: http://www.wvmetalle.de/