- Metro Cash & Carry wird die internationale Expansion weiter vorantreiben
- Real-Chef Joël Saveuse rückt in den Vorstand der METRO Group auf;Strukturierter Sanierungsprozess gestartet; Turnaround: signifikante Verbesserung innerhalb Zweijahresfrist
- Media Markt und Saturn wird hohes Wachstumstempo beibehalten;Erhöhung der strategischen Flexibilität angestrebt
- Galeria Kaufhof: Fortsetzung der Trading-up-Strategie;
Warenhausgeschäft kein strategischer Bestandteil des Portfolios
- Umsatz steigt im Geschäftsjahr 2007 um 10,4 Prozent auf 64,3 Mrd. €
- EBIT steigt um 8,8 Prozent auf 2,1 Mrd. €
- Nettoverschuldung um 947 Mio. € deutlich reduziert
- Dividendenerhöhung um 5,4 Prozent auf 1,18 € vorgeschlagen
- METRO Group erwartet für 2008 Umsatzwachstum von mehr als 6 Prozent und EBIT-Verbesserung von 6 bis 8 Prozent vor Sondereffekten - mittelfristig EBIT-Wachstum von mehr als 8 Prozent angestrebt
Die METRO Group hat das Geschäftsjahr 2007 mit starkem Wachstum bei Umsatz und EBIT abgeschlossen. Darüber hinaus präsentierte der Vorstandsvorsitzende der METRO Group, Dr. Eckhard Cordes, auf der Bilanzpressekonferenz die Eckpunkte für die künftige Strategie des Handelskonzerns. "Unsere erfolgreiche Bilanz 2007 bildet ein starkes Fundament für die künftige wertorientierte Wachstumsstrategie der METRO Group", sagte Cordes. "In den vergangenen Wochen haben wir die Situation der METRO Group sehr detailliert analysiert. Hierauf aufbauend haben wir unsere Strategie entwickelt, deren wichtigstes Ziel ist, die Profitabilität der METRO Group nachhaltig zu steigern."
Metro Cash & Carry wird als wichtigster Wachstumstreiber mit Nachdruck weiter entwickelt und internationalisiert. "Wir werden unsere Expansion in Osteuropa und Asien mit hohem Druck fortsetzen und auf den Zukunftsmärkten signifikante Marktanteile erringen", sagte Cordes. Darüber hinaus prüft das Unternehmen gegenwärtig auch die Möglichkeiten einer Expansion in weitere Länder. Um die Produktivität der Vertriebslinie in den reifen Märkten Westeuropas zu erhöhen, sollen neue Services eingeführt werden. So werden z.B. das Customer Relationship Management intensiviert und eine generelle Liefermöglichkeit für die Kunden geprüft.
Real hat im Geschäftsjahr 2007 die Umsatzentwicklung stabilisiert und arbeitet hart am Turnaround. Um den Prozess zu forcieren, wird Real-Chef Joël Saveuse in den Vorstand der METRO AG einziehen. Saveuse erhält einen Dreijahresvertrag. Für den erfolgreichen Turnaround wurde eine Frist von zwei Jahren gesetzt. Saveuse hat hierfür eine Prozessorganisation aufgesetzt. "Das Programm ist sauber strukturiert, die Verantwortlichkeiten sind klar festgelegt und die Mechanismen zur Projektverfolgung sind installiert", sagte Cordes.
Die Wende in Deutschland soll durch die weitere Umsetzung des neuen Marktauftritts, eine stärkere Rolle der Eigenmarken, eine höhere Kompetenz bei Frische und durch weitere Kostensenkungen erreicht werden. Der neue Marktauftritt wird mit einer Werbekampagne unterstützt. Darüber hinaus umfasst das Ladennetz in Deutschland rund 40 SB-Warenhäuser, die eine deutlich unterdurchschnittliche Entwicklung aufweisen. Diese Standorte haben im vergangenen Jahr einen Verlust in Höhe von 40 bis 50 Mio. € erwirtschaftet.Die Real-Geschäftsführung wird sich um Lösungen für die Zukunft dieser Märkte bemühen und Standortverwertungen können nicht ausgeschlossen werden. Die erfolgreiche Expansion der Real-Märkte in Osteuropa soll mit rund 15 Markteröffnungen pro Jahr intensiviert werden. Für 2008 ist der Markteintritt in die Ukraine geplant. Mittelfristig strebt Real inklusive des Auslandsgeschäfts eine EBIT-Marge von 2 bis 3 Prozent an.
Bei Media Markt und Saturn wird die aggressive Expansionsstrategie der vergangenen Jahre fortgesetzt. "Media Markt und Saturn ist neben Metro Cash & Carry der wichtigste und erfolgreichste Wachstumstreiber im Konzern", sagte Cordes. "Um in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld weiterhin überdurchschnittliches Wachstum zu generieren, ist es wichtig, in jeder Hinsicht schnell und flexibel reagieren zu können. Hierauf bereiten wir uns in den kommenden Jahren vor." Durch ein verbreitertes Dienstleistungsangebot soll die Attraktivität des Formats zusätzlich gesteigert werden. 2008 wird die Expansion in Russland und der Türkei weiter vorangetrieben. Darüber hinaus ist der Markteintritt in Luxemburg vorgesehen.
Galeria Kaufhof hat im Geschäftsjahr 2007 die Profitabilität nochmals deutlich gesteigert. Das gelang vor allem durch die erfolgreiche Umsetzung der Tradingup- Strategie. "Galeria Kaufhof ist ein erfolgreiches jedoch aus Konzernsicht kein strategisches Geschäft", sagte Cordes. "Wir werden diese komfortable Position nutzen und in aller Ruhe unsere Möglichkeiten prüfen."
Das Geschäftsjahr 2007
Im Geschäftsjahr 2007 steigerte die METRO Group ihren Umsatz um 10,4 Prozent auf 64,3 Mrd. €. Nicht enthalten sind die veräußerten Extra- Verbrauchermärkte, die als nicht fortgeführte Aktivitäten bilanziert wurden.
Organisch, d.h. ohne die Berücksichtigung der Akquisitionen von Wal-Mart Deutschland und Géant in Polen, stieg der Umsatz um 7,4 Prozent. Die Währungseffekte betrugen +0,2 Prozentpunkte.
Das Unternehmen verbesserte den internationalen Umsatz deutlich um 13,6 Prozent auf 38,0 Mrd. €. Ohne die Akquisition der Géant SB-Warenhäuser in Polen stieg der Umsatz um 12,3 Prozent. Die Währungseffekte beliefen sich auf +0,4 Prozentpunkte. Die METRO Group erzielte damit im Auslandsgeschäft einen neuen Höchstwert: Der internationale Anteil am Umsatz erreichte fast 60 Prozent nach 57 Prozent im Vorjahr.
Das betriebliche Ergebnis (EBIT) der METRO Group wuchs auf 2,1 Mrd. €.Bereinigt um Extra sowie die Einmaleffekte in 2006 aus der Repositionierung von Real einschließlich der Akquisitionen von Wal-Mart Deutschland und des Géant-Geschäfts in Polen stieg das EBIT im Geschäftsjahr 2007 um 8,8 Prozent.
Auf Basis des guten Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 16. Mai eine Erhöhung der Dividende um 5,4 Prozent auf 1,18 € je Stammaktie vorschlagen. Die Dividende je Vorzugsaktie soll auf 1,298 € erhöht werden.
Metro Cash & Carry und Galeria Kaufhof erreichten eine überproportionale Ergebnisentwicklung. Media Markt und Saturn konnte das Ergebnis trotz hoher Anlaufkosten in den neuen Ländern Schweden, Türkei und Russland steigern.Das EBIT bei Real verringerte sich gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Wesentlicher Grund hierfür sind die hohen Investitionen in die selektive Expansion in Osteuropa, die auf das hohe Expansionstempo in Rumänien sowie auf Vorlaufkosten für den geplanten Markteintritt in der Ukraine zurückzuführen sind.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg leicht auf 1.579 Mio. €. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag waren mit 568 Mio. € höher als im Vorjahr und enthalten einmalige steuerliche Sondereffekte in Höhe von insgesamt 68 Mio. €.
Ohne diese Sondereffekte lag die Steuerquote mit rund 32 Prozent auf Vorjahresniveau.
Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten erreichte 1.011 Mio. € und lag auf Grund von negativen Währungseffekten im Finanzergebnis sowie steuerlichen Sondereffekten unter dem Vorjahreswert. Das fortgeführte Ergebnis nach Minderheiten beträgt 853 Mio. €. Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 2,61 €. Adjustiert um steuerliche Sondereffekte ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 2,82 €. Dies entspricht einer Steigerung von 3,7 Prozent (bereinigtes 2006 EPS: 2,72 €).
Die METRO Group verringerte ihre Nettoverschuldung deutlich auf 4,3 Mrd. € nach 5,2 Mrd. € im Vorjahr. Damit sank die Nettoverschuldung um 947 Mio. €.Die Eigenkapitalquote stieg um 40 Basispunkte auf 19,2 Prozent.
Die Investitionen beliefen sich auf 2,2 Mrd. € und lagen damit 0,8 Mrd. € unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um Akquisitionen in 2006 stiegen die Investitionen jedoch um 0,2 Mrd. €.
Die METRO Group konnte auch den Economic Value Added (EVA) im Jahr 2007 erheblich verbessern und weist nunmehr 538 Mio. € nach 426 Mio. € im Vorjahr aus. Dabei erzielten Metro Cash & Carry, Media Markt und Saturn sowie Kaufhof eine deutliche Verbesserung ihres EVA gegenüber 2006.
Kaufhof gelang es erstmals, einen positiven EVA zu erreichen.
Im Zuge der dynamischen Expansion der METRO Group ist auch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter gestiegen. Im Jahresdurchschnitt arbeiteten im Konzern rund 281.000 Menschen. Das sind fast 30.000 mehr als vor einem Jahr.
Geschäftsentwicklung der Vertriebslinien:
Metro Cash & Carry mit zweistelligem Gewinnwachstum
Die Vertriebslinie Metro Cash & Carry hat im Geschäftsjahr 2007 ihre Stellung als bedeutende Werttreiberin innerhalb der METRO Group unterstrichen. Der Umsatz stieg um 6,0 Prozent auf 31,7 Mrd. €. Insgesamt wurden 32 neue Märkte eröffnet. Im Auslandsgeschäft erreichte Metro Cash & Carry ein Umsatzplus von 8,5 Prozent auf 22,3 Mrd. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz liegt nun bei über 80 Prozent. Das EBIT stieg zweistellig um 11,9 Prozent auf 1.243 Mio. €.
Real mit starkem Wachstum in Osteuropa
Die Vertriebslinie Real steigerte ihren Umsatz deutlich um 25,4 Prozent auf 11,0 Mrd. €. Dazu trug die Übernahme des Deutschland-Geschäfts von Wal Mart und von Géant in Polen bei. Organisch legte Real um 5,3 Prozent zu.Diese Zahlen sind bereits um die verkauften Extra-Märkte bereinigt. Real eröffnete im abgelaufenen Geschäftsjahr 14 neue Märkte in Osteuropa. Der Umsatz in Osteuropa stieg stark um 73,0 Prozent auf 2,3 Mrd. € und beträgt nun 21 Prozent des Gesamtumsatzes. Das Deutschland-Geschäft legte um 16,9 Prozent auf 8,7 Mrd. € zu. Auch die flächenbereinigte Umsatzentwicklung im Inland stabilisierte sich. Das EBIT lag infolge der Anlaufverluste in Osteuropa bei -16 Mio. Euro.
Media Markt und Saturn mit kräftigen Zuwächsen weiter auf Erfolgskurs
Auch in 2007 konnten die Elektronikfachmärkte der Media-Saturn-Holding GmbH ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen. Sie steigerten den Gesamtumsatz um 13,0 Prozent auf 17,1 Mrd. €.Auch im Inlandsmarkt wurde der Umsatz um 4,7 Prozent auf 8,0 Mrd. €
gesteigert. Der Umsatz im Ausland wuchs um 16,4 Prozent auf 7,5 Mrd. € in Westeuropa (ohne Deutschland) und um 50,9 Prozent auf 1,7 Mrd. € in Osteuropa. Weltweit wurde in 2007 die Rekordzahl von 84 neuen Märkten - darunter der erste Media Markt in der Türkei - eröffnet. Das EBIT stieg um 4,5 Prozent auf 614 Mio. €. Die positive EBIT-Entwicklung trotz des hohen Expansionstempos verdeutlicht die hohe Ertragsstärke von Media Markt und Saturn.
Galeria Kaufhof mit starkem EBIT-Wachstum im dritten Jahr in Folge
Die Warenhäuser von Galeria Kaufhof setzen in 2007 ein Volumen von 3,6 Mrd. € um und lagen damit etwa 1,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Bereinigt um die Effekte der Mehrwertsteuererhöhung lag der Bruttoumsatz leicht über dem Vorjahreswert. Durch die konsequente Umsetzung der Trading-up-Strategie stieg das EBIT um 31,3 Prozent auf 107 Mio. €. Das entspricht im dritten Jahr in Folge einem hohen zweistelligen Wachstum.
Ausblick
Die METRO Group erwartet für das Geschäftsjahr 2008 ein Umsatzwachstum von mehr als 6 Prozent. Beim betrieblichen Ergebnis (EBIT) vor Sondereffekten rechnet die METRO Group in 2008 mit einer Steigerung von 6 bis 8 Prozent.Die Investitionen der METRO Group werden sich voraussichtlich auf mehr als 2,2 Mrd. € belaufen. Bei den Neueröffnungen werden jährlich rund 40 Metro Cash & Carry-Standorte, ca. 15 Real SB-Warenhäuser und mehr als 70 Media Markt und Saturn-Elektrofachmärkte anvisiert.
"Im Rahmen der wertorientierten Wachstumsstrategie rechnet die METRO Group mittelfristig mit einem Umsatzwachstum von mehr als 6 Prozent pro Jahr und einem Anstieg des EBIT vor Sondereffekten von mehr als 8 Prozent", sagte Cordes.
Service:
Unter www.metrogroup.de können Sie ab 9.30 Uhr die Rede des Vorstandsvorsitzenden live mitverfolgen. Hier bieten wir Ihnen als Download auch den Geschäftsbericht 2007 sowie die Pressemitteilung an. Außerdem finden Sie weitere Details zur Bilanzpressekonferenz.