Bereits Ende November hatte die mhplus Krankenkasse (www.mhplus.de) angeboten, eine Sanierungsfusion mit der GBK zu prüfen. Ihre Bereitschaft für einen Zusammenschluss ist jedoch an eine Bedingung geknüpft: Die Mehrzahl der Betriebskrankenkassen in Deutschland soll sich an der Sanierung der Kölner BKK finanziell beteiligen. Nachdem über 80 Prozent der BKK die finanzielle Unterstützung schriftlich zugesagt haben, müssen in Verträgen zwischen allen Beteiligten nun noch die Details geregelt werden. Die Sanierungskosten werden auf rund 18 Mio. Euro beziffert. Kurzfristig wird geklärt, ob dieser Betrag ausreicht, um die defizitäre Situation zu bereinigen.
Sanierungsfusion kostengünstiger als Schließung
In finanzielle Nöte war die kleine Kölner GBK durch wenige, aber extrem teure Versicherungsfälle geraten. Aufgrund einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der Kasse stand neben einer sogenannten Sanierungsfusion auch die Schließung zur Disposition. Finanzexperten gehen jedoch davon aus, dass die Schließung einer Kasse mit deutlich höheren Kosten verbunden ist als der Zusammenschluss mit einer Partnerkasse.
Für das Fusionsangebot der finanzstarken mhplus war letztlich die Standortfrage entscheidend. "Im bundesweiten Vergleich stellt Nordrhein-Westfalen einen unserer Betreuungsschwerpunkte dar", so Winfried Baumgärtner, Vorstand der mhplus. Schon heute betreue die mhplus durch ihren Bonner Standort über 66.000 Versicherte und diese regionalen Betreuungsstrukturen wolle die Krankenkasse ausbauen und den Kölner Bereich deutlich weiter beleben.
GBK-Mitarbeiter werden auch weiterhin gebraucht
Die Verantwortlichen beider Kassen sind sich einig, dass Möglichkeiten gefunden werden sollen, die über 70 Mitarbeiter der GBK weiter zu beschäftigen. Die GBK-Kundenbetreuer werden auch dringend benötigt, denn schließlich wächst durch den Zusammenschluss die Gesamtzahl der mhplus Versicherten von rund 536.000 auf etwa 566.000. Bereits bei früheren Fusionen hatte die mhplus Wert auf eine Weiterbeschäftigung der neu hinzugewonnenen Mitarbeiter gelegt. "Auf das Know-how der Mitarbeiter möchten wir nicht verzichten - auch im Interesse unserer GBK-Kunden", erläutert Baumgärtner das Ziel des Erhalts der Arbeitsplätze. Ob alle GBK-Standorte erhalten bleiben, werde in den nächsten Wochen geprüft, so Baumgärtner. Klar sei, dass es auch Einschnitte geben werde. Kundenbedürfnisse und Wirtschaftlichkeit würden sorgfältig abgewogen.
Es gilt als sicher, dass die Aufsichtsbehörde, das Bundesversicherungsamt, dem Zusammenschluss unter dem Dach der mhplus Krankenkasse zustimmen würde. Designierter Vorstand der vereinigten Krankenkasse mit altem und neuem Sitz in Ludwigsburg ist Winfried Baumgärtner.
Die ehemaligen Mitglieder der GBK und ab 1. Januar neuen mhplus-Versicherten profitieren von erheblichen finanziellen Vorteilen: Mussten sie bislang bei der GBK monatliche Zusatzbeiträge in Höhe von einem Prozent des beitragspflichtigen Einkommens zahlen (in 2010 maximal 37,50 Euro im Monat), so entfällt dieser Obulus bei der mhplus. Aufgrund ihrer soliden Finanzlage erhebt die mhplus Krankenkasse keine Zusatzbeiträge. Und auch nach der nun beschlossenen Fusion ist dies nicht geplant.
Um in den Genuss der Vorteile zu kommen müssen GBK-Mitglieder nichts weiter tun. Sie erhalten zur gegebenen Zeit automatisch neue Versichertenkarten der mhplus. Und bis diese eingehen, behalten die bisherigen Versichertenkarten der GBK ihre Gültigkeit - auch über den 1. Januar 2011 hinaus.
Gemeinsame Betriebskrankenkasse Köln im Profil
Die GBK betreut rund 30.000 Versicherte an drei Standorten vorwiegend im Raum Köln. Seit dem 1. Januar 2010 erhebt sie einen Zusatzbeitrag in Höhe von 1 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens, maximal 37,50 Euro pro Monat.