Begünstigt durch ein solides Mitgliederwachstum schließt die mhplus das Geschäftsjahr 2011 mit einem Überschuss von rund 38 Millionen Euro ab. Experten im Gesundheitswesen gehen davon aus, dass schon im nächsten Jahr mit einer Trendwende zu rechnen ist und die Ausgaben wieder schneller steigen als die Einnahmen. Die Verantwortlichen der mhplus wollen deshalb für die Zukunft vorsorgen und Rücklagen bilden. "Eine Ausschüttung von Prämien ist weiterhin nicht geplant", sagt Winfried Baumgärtner, Vorstand der mhplus und betont, "vielmehr möchte die mhplus mit einem Teil der Überschüsse zusätzliche sinnvolle Leistungen finanzieren." Die Kasse schnürt deshalb ein zusätzliches Leistungspaket mit inhaltlichen Schwerpunkten bei der Eigenvorsorge und alternativmedizinischen Leistungen.
Anreize für mehr Eigenvorsorge - Mehr Alternativmedizin
Zusätzliche Anreize für mehr Eigenvorsorge soll zum Beispiel ein Programm schaffen, das die Teilnahme an Gesundheitsförderungsmaßnahmen in Unternehmen mit einer Bonuszahlung belohnt. Und durch ihre Mitwirkung im Aktionsbündnis gegen Darmkrebs will die Kasse mehr Menschen zur Darmkrebsvorsorge bewegen. Im Rahmen des Aktionsbündnisses Darmkrebs bietet die mhplus ihren Versicherten zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr kos-tenlos einen weiteren sogenannten immunologischen Stuhltest an.
Mit neuen Leistungen ergänzt die Kasse ihr alternativmedizinisches Profil. Dies umfasst bereits Leistungen der Homöopathie und der anthroposophischen Medizin. Künftig will die mhplus auch Leistungen der Osteopathie in ihre Satzung aufnehmen. Wer osteopathische Leistungen in Anspruch nehmen möchte, soll dies künftig auf Basis einer ärztlichen Verordnung tun können. Voraussetzung ist, dass der Therapeut Mitglied im Verband der Osteopathen ist. Die mhplus erstattet dann bis zu sechs Sitzungen im Jahr zu 80 Prozent, je Sitzung maximal 60 Euro.
Weitere Vorsorgeangebote für Kinder und Jugendliche
Für Kinder und Jugendliche plant die mhplus eine bundesweite Ausdehnung ihrer zusätzlichen Vorsorgeangebote. Neben den gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 und J1 will die Krankenkasse zusätzliche Grundschulchecks für die Altersgruppen der Sieben- bis Achtjährigen und der Neun- bis Zehnjährigen sowie einen weiteren Jugendcheck für 16 bis 17jährige bald bundesweit anbieten. Aktuell gelten diese Zusatzangebote bereits in sechs Bundesländern.
Weitere Leistungen und Services sollen die Versorgungssituation ausgewählter Patientengruppen verbessern. Dazu gehört beispielsweise die Übernahme von Kosten der "Lichttherapie" für psychisch Kranke oder auch Angebote für eine Online-Therapie. Schon seit Anfang des Jahres steht Pflegebedürftigen beziehungsweise pflegenden Angehörigen das mhplus-Pflegemagazin "pflegplus" zur Verfügung, das gezielt Fragen und Probleme der Pflege aufgreift.
Einige der Leistungsbausteine, für die eine Änderung der mhplus-Satzung vorausgesetzt ist, bedürfen allerdings noch der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde. Die mhplus geht davon aus, dass die neuen Mehrleistungen ab September zur Verfügung stehen.