Jahrelang lebten die Bundesbürger in einem Dreiklang aus Wohlstand, Sicherheit und Zuversicht. „Die Krisen der vergangenen Jahre haben auch Deutschland erschüttert. Doch es gibt eine gute Nachricht: Die Zuversicht ist den Menschen geblieben“, sagt Christine Albrecht, Fachbereichsleiterin für Gesundheitsförderung bei der mhplus. Mehr als acht von zehn Befragten sind darüber hinaus davon überzeugt, auch anderen Zuversicht und Kraft geben zu können – allen Vorurteilen gegenüber der deutschen Mentalität zum Trotz.
Gespräche mit Vertrauten helfen bei der Krisenbewältigung
Natürlich läuft nicht bei jedem alles rund im Alltag. Unabhängig vom Alter versucht jeder zweite Bundesbürger mit Bewegung an der frischen Luft Kraft zu tanken. Ebenso vielen hilft zudem das Gespräch mit nahestehenden Menschen. Dabei steht die Partnerin oder der Partner an erster Stelle vor Freunden, Kindern, Eltern oder Großeltern und Kollegen. Doch es gibt Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So suchen beispielsweise 45 Prozent der Frauen Halt bei Freunden, bei den Männern sind es nur 38 Prozent. Deutlich häufiger sprechen Frauen zudem über Herausforderungen auch mit den Kindern (34 Prozent). Im Unterschied dazu machen deutlich mehr Männer Probleme mit sich selbst aus (30 Prozent).
Für die große Mehrheit (86 Prozent) kommt es auch nicht in Frage, angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und persönlicher Krisen den Kopf in den Sand zu stecken. Selbst bis ins hohe Alter hinein sind die Befragten davon überzeugt, in Krisensituationen innere Stärke entwickeln zu können. „Wer heute in den Sechzigern oder Siebzigern ist, hat sicher schon zahlreiche Schicksalsschläge gemeistert. Diese Altersgruppe weiß aus Erfahrung, dass es immer wieder aufwärts geht und jeder hat seine persönliche Strategie entwickelt, mit Krisen umzugehen“, erläutert Expertin Christine Albrecht. Aber auch die große Mehrheit der Jüngeren ist davon überzeugt, dass man lernen kann, das Leben zu meistern.
Resilienz kann jeder lernen
In Zusammenhang mit persönlicher Belastung wird häufig von Resilienz gesprochen. Wer resilient ist, verfügt über genügend psychische Kraft, um mit Stress und Krisen zurechtzukommen. Eltern können ihren Kindern frühzeitig dabei helfen, auf ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und eine positive Sicht auf die Dinge zu entwickeln. Entscheidend für das Gelingen ist zum einen eine stabile Beziehung zu Bezugspersonen wie Eltern oder Großeltern. Zum anderen müssen Kinder die Erfahrung machen, bestimmte Situationen allein meistern zu können. Zum Beispiel den Schulweg oder den Brötchenkauf beim Bäcker. Und für Eltern gilt es, sich darüber hinaus Gedanken zu machen, was jeweils der nächste, angemessene Entwicklungsschritt ist. Mehr Informationen über das Thema Resilienz bei Kindern finden Sie hier.
„Resilienz ist ein lebenslanger Lernprozess. Erwachsene können lernen, sich selbst zu reflektieren, ihre eigenen Schwächen und Stärken zu erkennen und mit ihren Emotionen umzugehen“, weiß Christine Albrecht. Achtsamkeit hilft dabei, das Glück im Alltag zu finden und mit Stress umzugehen. Der Glücksfinder der mhplus bietet hierfür Achtsamkeits- und Entspannungsübungen, Tipps zum Abschalten und gibt zudem Hinweise, wann Anzeichen für eine psychische Erkrankung vorliegen.