Herzschlagfinale vor laufenden Fernsehkameras: Rund 260 Kilometer erstreckten sich die 14 Wertungsprüfungen der WM-Rallye Jordanien durch die bergige Wüstenlandschaft entlang des Toten Meers. 168 Minuten, 28 Sekunden und zwei Zehntelsekunden benötigte Sébastien Ogier mit seinem auf Rennreifen von MICHELIN rollenden Citroën DS3 WRC für diese Distanz. Mit nur zwei Zehntelsekunden Vorsprung lieferte er sich mit dem Zweitplatzierten Jari-Matti Latvala ein unglaublich knappes Duell.
Ogier hatte bereits die erste der verbliebenen zwei Etappen klar für sich entschieden. In den Samstag startete er in Jordanien mit einem Vorsprung von gut 30 Sekunden auf seinen Teamkollegen Sébastien Loeb und den Ford Fiesta RS WRC-Fahrer Latvala - beide hatten sich vor der Übernachtungspause allerdings aus taktischen Gründen zurückfallen lassen, um am Samstag nicht als Erster auf die sandigen Prüfungen gehen und für die Nachfolgenden die Strecken vom losen Staub befreien zu müssen.
Grandiose Aufholjagd von Michelin Partner Latvala im Ford Fiesta RS WRC
Eine Strategie, die sich für den Finnen zunächst auszahlen sollte: Latvala zog im Laufe des Morgens mit einer Serie von vier zweitschnellsten Zeiten zuerst an Loeb vorbei, bevor er auf der Nachmittagsschleife drei Bestzeiten folgen ließ und vor der abschließenden 10,55 Kilometer langen Power-Stage sogar die Führung an sich riss. Vorsprung auf Ogier: nur 0,5 Sekunden. Das bedeutete Spannung pur für das Finale.
Und die Protagonisten gaben alles - auch weil es auf dieser Fernsehprüfung für die drei Schnellsten bis zu drei zusätzliche WM-Punkte gab. Als Erster meldete Mikko Hirvonen im zweiten Werks-Fiesta RS WRC - den seine frühe Startposition am Freitag um alle Chancen auf den Sieg gebracht hatte - mit einer vorläufigen Bestzeit Ansprüche auf die Extra-Zähler an. Eine Vorlage, die für Latvala unerreichbar blieb. Dann eilte Loeb auf das Ziel zu und verfehlte die Zeit des älteren der beiden Ford-Finnen um 0,3 Sekunden. Zuletzt flog Ogier über die sandige Berg- und Talbahn - und setzte auf die Zehntelsekunde die gleiche Zeit wie Hirvonen, war damit um 0,7 Sekunden schneller als Latvala und rückte dadurch in der Gesamtwertung um zwei Zehntel vor auf Rang eins. Noch knapper geht es kaum noch.
Neuer Schotterspezialist von MICHELIN feiert beeindruckendes Debüt
Für Michelin besaß der Verlauf der Rallye Jordanien eine besondere Bedeutung: Die Premium-Marke hatte für die dritte Schotter-Rallye der Saison den vom Reglement erlaubten "Joker" gezogen und erstmals die weiterentwickelte Version des MICHELIN Latitude Cross für Schotterpisten eingesetzt. Mit Erfolg: Der neue Pneu stieß bei Fahrern und Teams gleichermaßen auf breite Anerkennung. "Michelin hat einen fantastischen Job abgeliefert", lobte beispielsweise Jari-Matti Latvala. "Der
Reifen hält jetzt noch härteren Belastungen stand und ist unvermindert schnell." Sébastien Ogier ergänzt: "Die hohe Performance geht einher mit einer hohen Konstanz auch über längere Prüfungsdistanzen."
"Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diesem Schotterspezialisten eine nochmals größere Widerstandsfähigkeit zu verleihen, ohne dadurch seine Schnelligkeit zu beeinflussen", umschreibt Jacques Morelli, Leiter der Rallye-Aktivitäten bei Michelin Competition, die Herausforderung. "Dabei wäre es leicht gewesen, einfach nur die Flanken zu verstärken, doch dies hätte die Qualität der Rückmeldungen an die Fahrer sowie den Abrieb beeinflusst. Daher haben wir uns darauf konzentriert, neben den Seitenwänden auch die Laufflächenkonstruktion entsprechend anzupassen. So konnten wir Robustheit, Performance und Langlebigkeit zugleich verbessern."
MICHELIN Latitude Cross: Robust, wenig Verschleiß und trotzdem schnell
Tatsächlich überraschte der neue MICHELIN Latitude Cross mit nahezu unverminderter Schnelligkeit. Dies spiegelte sich auch in den Wertungsprüfungszeiten wider. So absolvierte Mikko Hirvonen mit seinem Ford Fiesta RS WRC zum Beispiel die 20,44 Kilometer lange WP 15 "Mahes 1" in 14.33,0 Minuten - und unterbot damit die Bestzeit aus dem Vorjahr, als noch mit leistungsstärkeren World Rally Cars und Reifen eines Mitbewerbers gefahren wurde, um 11,1 Sekunden. Dies entspricht einem Vorteil von 0,54 Sekunden pro Kilometer.
"Der neue Latitude Cross funktionierte hier in Jordanien sogar noch besser als bei unseren Testfahrten vor der Rallye Portugal", analysiert Bertrand Doron, der zuständige Entwickler von Michelin Compétition. "Besonders erfreut hat uns dabei der geringe Abrieb. Selbst auf der mit 41 Kilometern besonders langen Prüfung ,Jordan River' ist es nur wenigen Fahrern gelungen, mehr als 40 Prozent dieses Pneus zu verschleißen."
Viel Lob erhielt Michelin auch von Seiten der Technikverantwortlichen der Teams. Xavier Mestelan von Citroën: "Der neue Schotterreifen von MICHELIN harmoniert perfekt mit dem Fahrwerk unserer DS3 WRC." Ein Urteil, dem sich auch Christian Loriaux vom Team Ford Abu Dhabi anschloss: "Ebenso wie unsere Fahrer bin auch ich sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie der neue Pneu funktioniert. Er wird uns helfen, das Potenzial unserer Ford Fiesta RS WRC noch konsequenter auszuschöpfen."
NEWS aus der Motorsportwelt von Michelin
Sekundenkrimi bei der IRC auf Gran Canaria: Juho Hänninen hat mit seinem MICHELIN bereiften Skoda Fabia S2000 erstmals in seiner internationalen Karriere eine Asphalt-Rallye gewonnen. Beim zweiten Saisonlauf der Intercontinental Rally Challenge (IRC) drehte der Finne zu Beginn der zweiten Etappe mit einem wahren Feuerwerk an Bestzeiten auf und schnappte seinem Markenkollegen Jan Kopecky den Sieg um nur 1,5 Sekunden vor der Nase weg. Mit Nachwuchsmann Thierry Neuville (Peugeot 207 S2000) und Routinier Freddy Loix (Skoda) folgten zwei Belgier auf den Plätzen drei und vier. Bryan Bouffier, der Überraschungssieger der Rallye Monte Carlo, musste sich am Steuer seines Peugeot mit Platz sieben hinter Andreas Mikkelsen (Skoda) und Guy Wilks in einem weiteren 207 S2000 begnügen. Insgesamt vertrauten die neun Erstplatzierten unisono auf Pneus von MICHELIN.
Neue Website: Aktuelle News und Hintergründe rund um das Rallye-Engagement von Michelin bietet die neue Internetseite www.best-of-rallylive.com Das in deutscher Sprache verfügbare Web-Angebote blickt auch zwischen den Läufen der Rallye-WM und Intercontinental Rally Challenge (IRC) hinter die Kulissen, ist bei den Veranstaltungen live vor Ort - und stellt damit für wahre Fans dieses spektakulären Sports eine unverzichtbare Informationsquelle dar.