Bereitschaft zum Umrüsten nimmt zu
Auch das erhöhte Sicherheitsbewusstsein der Kunden und die seit drei Jahren geltenden Bußgelder für nicht an die Witterung angepasste Bereifung tragen zum expandierenden Winterreifengeschäft bei. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich die Leistungsfähigkeit moderner Winterreifen immer mehr an die Performance von Sommerreifen angleicht, wodurch die Bereitschaft zum Reifenwechseln vor der kalten Jahreszeit wächst.
Als Folge ist die Umrüstquote in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Im Winter 2007/2008 lag sie in Deutschland nach Angaben des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk bei 58,1 Prozent. Drei Jahre zuvor waren es noch 50,4 Prozent.
Trend zu höherem Speed-Index auch bei Winterreifen
Quer durch alle Hubraumklassen setzt sich der Trend zu immer leistungsfähigeren Fahrzeugen fort. Viele Fahrzeugeigner wollen sich auch im Winter bei geeigneten Straßenverhältnissen die Möglichkeit zum zügigen Fahren auf der Autobahn offenhalten. Konsequenz für Reifenhersteller und -handel: Nicht nur die Zahl der verkauften Winterreifen steigt kontinuierlich, sondern auch der Anteil der Ausführungen mit höheren Speed-Indizes. Waren 1997 lediglich 11,7 Prozent der verkauften Winterreifen mit dem Geschwindigkeitsindex H ausgezeichnet (bis 210 km/h), so stieg deren Anteil bis 2007 auf 22,6 Prozent. 2009 wird er voraussichtlich bei 25 Prozent liegen.
Winterpneus mit Geschwindigkeitsfreigaben bis 240 km/h (V-Kennung) werden künftig ebenfalls weiter an Bedeutung gewinnen. Ihr Anteil am gesamten Ersatzgeschäft betrug 2007 drei Prozent. 2009 werden es bereits etwa vier Prozent sein. Zum Vergleich: 2004 waren es noch 1,3 Prozent.
Der Löwenanteil des Winterreifenabsatzes, insgesamt 68 Prozent, wird 2009 auf die Geschwindigkeitsklassen Q (bis 160 km/h) bis T (bis 190 km/h) für die volumenstarken Segmente der Klein- und Kompaktwagen entfallen. Mit dem T-markierten Winterpneu ALPIN A3 hat Michelin in dieser populären Klasse einen Reifen mit besonders ausgewogenem Leistungsspektrum im Programm. Zu seinen Stärken zählen das ausgewogene Fahrverhalten auf winterlichen Straßen, die hohe Laufleistung sowie gute Brems- und Nässeeigenschaften.
Starke Winterreifenmärkte Österreich und Schweiz
In den schneereichen Nachbarländern Österreich und Schweiz liegen die Verkaufszahlen für Winterreifen schon seit Jahren über dem Absatz für Sommerreifen. Wie in Deutschland wächst auch hier das Segment mit Kennung H sehr schnell. Während sein Anteil 1997 in der Schweiz noch bei 8,3 Prozent aller verkauften Winterreifen lag (Österreich: 4,9 Prozent), wird es 2009 voraussichtlich 22 Prozent ausmachen (Österreich: 18,9 Prozent).
Noch ausgeprägter ist die Zunahme im Segment der Reifen mit den Speed-Indizes V bis Z (240 km/h und darüber): Hier geht der Handel in der streng tempobegrenzten Schweiz von einer Absatzsteigerung auf einen Anteil von 4,4 Prozent am gesamten Winterreifen-Ersatzmarkt aus (Österreich: 2,4 Prozent).
Spike-Reifen in Österreich und der Schweiz erlaubt
Als Besonderheit ist in Österreich und der Schweiz anders als in Deutschland das Fahren mit Spike-Reifen in bestimmten Monaten und mit besonderen Geschwindigkeitsbegrenzungen erlaubt. Mit dem X-Ice North stärkt Michelin in beiden Alpenländern seine Marktposition in diesem speziellen Segment.