Die über Notruf alarmierten Beamten der Polizeidirektion Halberstadt sind mit kurzer Reaktionszeit vor Ort eingetroffen und haben sich um die verletzten Opfer gekümmert. Im Rahmen der ersten Fahndungsmaßnahmen konnte die Polizei einen Tatverdächtigen stellen. Er wurde nach der Personalienfeststellung wieder entlassen. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand wäre ein weiteres Festhalten der Person in diesem Zusammenhang möglich und sachgerecht gewesen. Dieser Umstand ist Gegenstand einer internen Untersuchung der Polizeidirektion Halberstadt.
Der Innenminister betonte, dass unabhängig von den festgestellten Fehlverhalten die weiteren intensiven Ermittlungen zu keinem Zeitpunkt infrage standen.
Angesichts der widerwärtigen Vorfälle in Halberstadt versichert der Innenminister, dass dieser Vorfall nicht nur in der Polizeidirektion Halberstadt, sondern in der gesamten Polizei unseres Landes ausgewertet werden wird. „Wir müssen den rechten Gewalttätern Einhalt gebieten und durch entschlossenes Handeln deutlich machen, dass es keinerlei Toleranz gibt, genau wie natürlich bei jeder anderen Form von Gewalt gegen Leib und Leben anderer. Aber gerade der rechte Mob hat scheinbar keinerlei Hemmschwellen mehr. Wir brauchen ein Klima des Vertrauens zu unserer Polizei“, so Hövelmann.
Hövelmann wies aber auch darauf hin, dass es wieder Menschen gegeben haben soll, die den Vorfall zwar beobachtet haben, die aber den Angegriffenen nicht zu Hilfe gekommen sind. „Und wieder appelliere ich an alle: Gewalt und Vorurteile dürfen nicht im Schatten von Gleichgültigkeit und in dem Gefühl wachsen: Das geht mich nichts an... Wir brauchen Zivilcourage, damit Gewalt gegen Andersdenkende, anders Aussehende in unserem Land keine Chance hat.“