Der Botschafter zeigte sich angesichts der Größe der einzigen noch erhaltenen Grenzanlage zwischen Ost- und Westdeutschland sehr beeindruckt.
Die zahlreichen Gebäude, angefangen bei der Passkontrolle bis zur Werkstatt, zur Inspektion von Kraftfahrzeugen seien eindrucksvoll denkmalgerecht saniert und anschaulich eingerichtet, fand er nach einem begleiteten Rundgang mit dem Gedenkstättenleiter Dr. Joachim Scherrieble.
"Wir wollen unseren Besuchern zeigen, was es damals bedeutete, in die DDR einzureisen, mit welchen raffinierten psychologischen Mitteln die Kontrolleure die Passanten einschüchterten - und welchen Aufwand die SED-Diktatur betrieb, die eigene Bevölkerung einzusperren", erklärte Dr. Joachim Scherrieble.
Immerhin wurden zu Hochzeiten zwischen 40.000 und 50.000 Menschen pro Tag an der Grenzanlage Marienborn abgefertigt.
Unter den Tausenden von Besuchern der Gedenkstätte sind viele Schulgruppen, die sich in Projekttagen aktiv mit Fragen nach dem Leben in der Diktatur und Fragen nach dem Leben in der Demokratie auseinandersetzen.
Sehr erfreut zeigte sich der Gast über zwei Geschenke: Eine CD der Gedenkstätte zum 17. Juni 1953 in Sachsen-Anhalt - der 17. Juni 1944 ist der Gründungstag der Republik Island - sowie eine Dose selbstgebackener "Aufläufer", einer regionalen Spezialität aus der Börde.
Nach einem kleinen Frühstück zur Stärkung für den programmreichen Tag fuhr der Botschafter weiter - nicht ohne zu versprechen, in seinem Heimatland als "Botschafter" für die professionelle Geschichtsaufarbeitung in den Gedenkstätten Sachsen-Anhalts zu werben.