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Fußball – die schönste Nebensache der Welt

Regionaler Ausschuss soll Gewalt aus den Stadien verdrängen

(lifePR) (Magdeburg, )
Rechtzeitig vor Beginn des Punktspielbetriebes der Saison 2007/2008 in Sachsen-Anhalt beschlossen Heinz Marciniak, der Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) sowie Innenminister Holger Hövelmann (SPD) am heutigen Tag die Einrichtung des Regionalen Ausschusses „Sicherer Fußball in Sachsen-Anhalt“.

Innenminister Holger Hövelmann: „Leider ist die Gewalt nach wie vor latenter Begleiter eines jedes Punktspieltages in unserem Land und oftmals nur durch den Einsatz von massiven Polizeikräften zu verhindern.“

„Mit der Einrichtung des Regionalen Ausschusses ist ein eindeutiges und unmissverständliches Bekenntnis gegen Gewalt in den Fußballstadien unseres Landes verbunden“, so der Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, Heinz Marciniak.

Der Innenminister erklärte weiter, dass Fußballeinsätze bereits seit Jahren zu den personal- und somit kostenintensivsten Einsatzanlässen der Landespolizei gehörten. Allein im letzten Jahr seien zu den Begegnungen in der Regional-, Ober- und Verbandsliga ca. 73.000 polizeiliche Arbeitsstunden aufgewandt worden. Durchschnittlich würden somit ca. 300 Polizeibeamten zu den Ligabegegnungen an jedem Spielwochenende eingesetzt. Diese Zahlen und die bei Fußballeinsätzen verletzten 32 Polizeibeamten sprächen eine deutliche Sprache.

Der Fußballverband Sachsen-Anhalt und die Polizei stellten in der letzten Saison eine, wenn auch geringfügige Zunahme von Gewalttätigkeiten in der Anhängerschaft von Vereinen in der Verbandsliga, Landesliga mitunter bis zur Kreisklasse fest. Mit diesen Gewalttätigkeiten sind nicht nur die Auseinandersetzungen der Fans auf bzw. rund um den Fußballplatz gemeint. Vielmehr häufen sich gerade in den unteren Spielebenen die verbalen sowie teilweise körperlichen Übergriffe von Zuschauern auf Spieler und Schiedsrichter.

Hövelmann betonte, dass in einigen Fällen aufgrund dieser Aktivitäten die Ordnungskräfte der Vereine durch die Polizei unterstützt werden mussten.

Beide Seiten stellten aber auch klar, dass diese Erscheinungen noch Einzelfälle darstellten. Aufgrund ihrer Unvorhersehbarkeit könnten letztendlich Ausschreitungen oder andere Gewalterscheinungen auf keinem Fußballplatz unseres Landes ausgeschlossen werden. Eine gute Zusammenarbeit von Polizei und dem FSA kann das Problem von gewalttätigen Auseinandersetzungen in Zusammenhang mit Fußballspielen nicht lösen. Vielmehr sind alle für die Sicherheit bei Sportveranstaltungen verantwortlichen Institutionen und Behörden zur Mitarbeit aufgefordert.

Der Präsident des FSA erklärte: „Die Fachverantwortlichen aus den Bereichen Sicherheit und Sport, wie z.B. dem Landesverwaltungsamt, dem Ministerium für Gesundheit und Soziales, dem Ministerium des Innern, den Polizeibehörden, den Verbänden und Vereinen, sollen zukünftig im Regionalen Ausschuss mit helfen, die Sicherheitslage der abgelaufenen Spielrunden zu analysieren, strategische Handlungsfelder zu benennen und mögliche zukünftige Maßnahmen anzuregen.“

Zur Zusammenarbeit erklärte der Innenminister: „Neben Sicherheitsaspekten, wie der Verbesserung der Erkenntnisgewinnung und des Informationsaustausches vor und bei Fußballspielen, der Erhöhung der baulichen und technischen Sicherheit von Sportanlagen, der Qualitätssteigerung der eingesetzten Ordnungsdienste, der Einführung einheitlicher Stadionordnungen, soll die Fanarbeit einen wichtigen Baustein in der Arbeit des Ausschusses darstellen. Ziel muss es sein, dass jugendliche Fans Alternativen zur Gruppe der Hooligans geboten bekommen und somit nicht zu Gewalttäter werden.“

Der Regionale Ausschuss soll turnusmäßig einmal im Jahr vor Saisonbeginn sowie anlassbezogen tagen. Die ausgesprochenen Empfehlungen sollen dann in den zu bildenden örtlichen Ausschüssen umgesetzt oder Bestandteil von Sicherheitsvereinbarungen sein.

Zur ersten Sitzung will der FSA noch im August dieses Jahres einladen.
Der Präsident des FSA und der Innenminister sind sich sicher, dass durch diese Kooperation Sicherheitsprobleme frühzeitiger erkannt und durch abgestimmte Maßnahmen kurz- und mittelfristig minimiert werden können.

Beide betonten, dass der Fußball auch weiterhin die schönste Nebensache der Welt bleiben und nicht von einigen Unbelehrbaren als Plattform ihrer Gewaltausübung dienen soll.

Fairplay und null Toleranz gegen Gewalt gehören in unsere Stadien.
Das gilt sowohl für die Spieler als auch für die Zuschauer.
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