- weniger Delikte, Trend zu harten Drogen
- jeder zweite Erstkonsument harter Drogen jünger als 25
- Betäubungsmittel im Wert von 1,3 Mio. Euro sichergestellt
- Präventionsmaßnahmen wichtig
Im vergangenen Jahr wurden 6.537 Fälle (- 5,5 %) von Rauschgiftkriminalität registriert, damit liegt der Anteil an der Gesamtkriminalität bei 3 %. Die Aufklärungsquote betrug 91,5 %. Mehr als ein Viertel der Fälle (28,5 %) bezogen sich auf den illegalen Handel und Schmuggel mit Betäubungsmitteln. Die sogenannten Konsumentendelikte, wie Erwerb und Besitz von illegalen Drogen, bilden mit 69,1 % nach wie vor den quantitativen Schwerpunkt. Gegenüber der rückläufigen Gesamtzahl haben die Delikte im Zusammenhang mit harten Drogen wie Heroin, Kokain und Amphetamin weiter zugenommen. Die erfolgreiche Arbeit der Polizei führte im vergangenen Jahr zu einer Reihe von Ermittlungserfolgen mit Verurteilungen zu mehrjährigen Haftstrafen.
Hövelmann: „Die rückläufigen Fallzahlen sind kein Grund zur Entwarnung, da das Dunkelfeld gerade in diesem Deliktsbereich schwer einzuschätzen ist. Die Menge der sichergestellten Drogen hat sich deutlich erhöht. So wurden 109,4 Kilogramm (im Vorjahr: 69,2 kg) Cannabisprodukte, 5,3 Kilogramm (1,6 kg) Heroin, 7,92 Kilogramm (2,1 kg) Kokain und 6,2 Kilogramm (5,3 kg) Amphetamin sichergestellt. Der Marktwert der sichergestellten Betäubungsmittel betrug 1.307.805 Euro.“
Die Zahl der erstmals auffälligen Konsumenten harter Drogen ist gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen (2006: 811 / 2005: 793), dabei sind 59 % jünger als 25 Jahre.
An den Folgen des Drogenmissbrauchs starben im vergangenen Jahr acht Menschen, in vier Fällen stand die Todesursache im Zusammenhang mit dem Konsum von Heroin.
Hövelmann: „Im Focus der polizeilichen Ermittlungen werden auch weiterhin die Drogenhändler und ihre Verteilernetze stehen und auch Schwerpunktkontrollen der Polizei zum Thema Drogen im Straßenverkehr bleiben nach wie vor aktuell. Neben einer konsequenten Strafverfolgung müssen wir aber auch präventiv arbeiten. Die jungen Menschen müssen über die gesundheitlichen Risiken und Folgen des Drogenmissbrauchs Bescheid wissen. Hier sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Elternhaus und Schule und auch wir als Polizei haben die Pflicht, gemeinsam alles zu tun, um unsere Kinder und Jugendlichen vor Drogen zu schützen. Sinnvolle Freizeitangebote und vor allem Zukunftsperspektiven sind dabei das A und O.“
Die Polizei hält ein breitgefächertes Präventionsangebot bereit. So werden vom Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt verschiedene Informations-broschüren und die Wanderausstellung „Bleib Herr deiner Sinne“ angeboten. Für Aufklärungsveranstaltungen zur Suchtproblematik hat die Polizei für Kinder und Jugendliche, Lehrer und pädagogische Fachkräfte sowie für Eltern verschiedene Vortragskonzepte vorbereitet. Darüber hinaus sind unter www.polizei.sachsen-anhalt.de Informationen zum Thema Drogen und Drogenprävention abrufbar.