"Wir müssen den wirtschaftlichen Aufschwung nutzen, um das notwendige Engagement bei der Schaffung neuer Ausbildungsplätze zu steigern. Daher appelliere ich an die Wirtschaft, die Zusagen im Ausbildungspakt einzuhalten und für alle ausbildungsfähigen Jugendlichen ausreichend Lehrstellen zu schaffen. Angesichts der nochmals angestiegenen Zahl von Schulabgängern brauchen wir einen deutlichen Zuwachs an Ausbildungsplätzen", betonte heute (21. Mai) der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. Laumann besuchte am bundesweiten Tag der Ausbildung gleich zwei Bildungsträger im Kreis Minden-Lübbecke.
Im Haus der innovativen Ausbildung und Qualifizierung in Bad Oeynhausen sprach Lau-mann mit zwölf Jugendlichen, die das vom Arbeitsministerium finanzierte "Sonderprog-ramm Ausbildung 2006" nutzen. "Die Landesregierung hat mit dem Sonderprogramm einen deutlichen Beitrag zur Entspannung auf dem Arbeitsmarkt geleistet. Ende April waren rund 2900 Jugendliche bei einem wirtschaftsnahen Bildungsträger in der Aus-bildung", erklärte Laumann. Die zwölf Jugendlichen werden in Bad Oeynhausen zu Industriemechanikern ausgebildet. Hierfür wurden 360.000 Euro bewilligt. In der Region Ostwestfalen-Lippe konnten mit dem Sonderprogramm insgesamt 575 Plätze besetzt werden. Hierfür wurden 17.040.000 Euro bewilligt. Im Arbeitsagentur-Bezirk Herford (umfasst die Kreise Minden-Lübbecke und Herford) standen Ende April 2007 den 2.283 unversorgten Bewerbern 746 gemeldete offene Ausbildungsstellen gegenüber.
Auch in Lübbecke sprach Minister Laumann mit Jugendlichen, die beim Verein für berufli-che Bildung e.V. das Sonderprogramm nutzen. Darüber hinaus absolvieren hier 20 Ju-gendliche das so genannte Werkstattjahr. "Mehr als 5.100 Jugendliche haben an 41 Be-rufskollegs bisher am Werkstattjahr teilgenommen. Das Angebot der Landesregierung ist somit ein großer Erfolg", sagte Karl-Josef Laumann. Das Werkstattjahr verbessert grundle-gende Qualifikationen, vermittelt Wissen über Ausbildungsberufe und beinhaltet betriebli-che Praxisphasen. "Die Anforderungen in der dualen Ausbildung steigen stetig - und gleichzeitig wächst die Zahl der Jugendlichen, die diesen Ansprüchen noch nicht gewach-sen sind. Mit dem Werkstattjahr haben wir daher einen neuen Weg zur beruflichen Qualifi-zierung und Ausbildung entwickelt", betonte Laumann.
Um eine bessere Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Jugendlichen im Werkstatjahr zu erreichen, wurde auch die Konzeption weiterentwickelt. "So gibt es im laufenden Werkstattjahr nun beispielsweise sozialpädagogische Betreuungskräfte, die während des gesamten Werkstattjahres den Ausbildungsbetrieben und den Jugendlichen als hilfreiche Ansprechpartner zur Seite stehen. Zudem garantiert jetzt ein Ansprechpartner in den Schulverwaltungsämtern eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Bildungsträgern und Berufskollegs. Auch wurden neue Berufsfelder aufgenommen wie beispielsweise der Be-reich der Pflege", erklärte Minister Laumann.