Der Grundstein für eine spätere Suchtentwicklung wird meist schon im Kindes- und Jugendalter gelegt. Ein nicht intaktes soziales Umfeld, hohe Leistungsanforderungen in der Schule oder fehlende berufliche Perspektiven können die Empfänglichkeit für den Konsum von Drogen erhöhen.
„Wir müssen daher so früh wie möglich beginnen, Eigenverantwortung, Konfliktfähigkeit und soziale Kompetenz zu fördern – damit unsere Kinder und Jugendlichen gestärkt in eine Zukunft ohne Drogen starten!“ Das sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf anlässlich des gestrigen (27. August 2007) Starts der diesjährigen Sucht-Aktionswochen.
Unter dem landesweiten Motto „Suchtprävention kennt kein Alter“ führt das Gesundheitsministerium noch bis Ende November in sechs Regionen des Landes Aktionswochen durch. In mehr als 500 Veranstaltungen können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger umfassend über das Problemfeld Sucht informieren.
„Sucht kann jeden von uns treffen – egal, ob jung oder alt. Unterschiedlichste Faktoren im Privat- oder Berufsleben können für eine Abhängigkeit verantwortlich sein“, erklärte Laumann. „Suchtprävention muss daher in den Lebenswelten der Menschen ansetzen – vom Kindergarten über Schule und Beruf bis zum Seniorenheim!“
Die Aktionswochen finden im Rahmen der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ statt und umfassen eine Fülle von Veranstaltungen rund um das Thema Sucht. Mit Fachvorträgen und Seminaren, Diskussionsforen, Theaterstücken und erlebnisorientierten Events sollen alle Altersgruppen, von Kindern und Jugendlichen bis zu Senioren, angesprochen werden. Die Aktionen werden von den Prophylaxefachkräften der örtlichen Sucht- und Drogenberatungsstellen organisiert und gemeinsam mit mehr als 300 unterschiedlichen Kooperationspartnern durchgeführt.
„Sucht zerstört familiäre und soziale Bindungen. Sie verhindert ein selbst bestimmtes und unabhängiges Leben. Daher müssen wir alles tun, um die Entstehung einer Sucht zu verhindern. Die Landeskampagne trägt entscheidend dazu bei, den Weg zu einem Leben ohne Sucht zu erleichtern“, sagte Minister Karl-Josef Laumann.
In NRW gibt es mehr als vier Millionen Suchtkranke. Sie sind vor allem von Tabak, Alkohol oder Medikamenten abhängig. Hinzu kommen schätzungsweise mindestens noch einmal so viele suchtgefährdete Personen. Weniger als 1 % der Suchtkranken sind von illegalen Drogen abhängig. „Trotz der schwierigen Haushaltslage ist es in diesem Jahr erneut gelungen, die Förderung der Maßnahmen zur Suchtprävention und Suchthilfe mit insgesamt ca. 11,4 Millionen Euro unverändert fortzuführen“, betonte Laumann.
Informationen zur Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ gibt die Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung in NRW (GINKO), siehe www.ginko-ev.de, oder die Homepage des Landesgesundheitsministeriums (www.mags.nrw.de).
Die Aktionswochen finden in folgenden Regionen statt:
27.08. - 01.09.: Schalksmühle / Halver / Nachrodt (Prophylaxestelle Iserlohn)
01.09. - 16.09.: Rheinisch Bergischer Kreis (Prophylaxestelle Wermelskirchen)
10.09. - 16.09.: Ennepe-Ruhr-Kreis (Prophylaxestelle Wetter)
03.11. - 09.11.: Bielefeld 05.11. - 09.11.: Düren 12.11. - 26.11.: Kreis Warendorf (Prophylaxestelle Ahlen)