Dieter Karthein, 1938 geboren, war viereinhalb Jahrzehnte lang in verschiedenen Funktionen ehrenamtlich tätig, im Karnevalsverein „Neunkirjer Pletsch“ von 1960 bis 1974, im Kinderkarnevalsverein Hoppeditz seit 1974. Im Verband saarländischer Karnevalsvereine (VSK) hat er sich seit 1961 - beginnend als Regionalvertreter Neunkirchen und Umgebung, als Mitarbeiter in der Redaktion des VSK Presseorgans „Narrenschau“ und als Verbandsschatzmeister von 1971 bis 1977.
Im Jahre 1978 wurde er in das Amt des Verbandspräsidenten berufen, das er bis 1997 innehatte. Insbesondere in seiner Zeit als Präsident lernten die saarländischen Karnevalsvereine Dieter Karthein als einen engagierten Verfechter des närrischen Brauchtums kennen. Mit Umsicht und Weitblick hat er den Verband geführt. Waren zum Zeitpunkt seiner Amtsübernahme 34 Vereine gelistet, so waren es 1997 – zum Zeitpunkt der Amtsübergabe an seinen Nachfolger – 146 Mitgliedsvereine.
In die Amtszeit Dieter Kartheins fallen viele Initiativen, die zwischenzeitlich zum Markenzeichen der VSK-Arbeit gehören. Dazu gehört eine ganze Reihe von karnevalistischen Großveranstaltungen, die durch seine Mitwirkung seitens des Bundes Deutscher Karneval in das Saarland vergeben wurden, wie zum Beispiel
- die Deutschen Meisterschaften für karnevalistische Tänze in den Jahren 1978, 1986 und 1994;
- die Halbfinals bzw. die Südwestdeutschen Meisterschaften in den Jahren 1982 und 1996;
- und zwischen 1976 und 1997 mehrere Redaktionssitzungen des Bundesorgans „Deutsche Fastnacht“ im Saarland.
Neben seiner Tätigkeit auf Landesebene hat sich Dieter Karthein auch im Bund Deutscher Karneval (BDK) engagiert, von 1976 bis zum Jahre 2000 als Mitglied im Revisionsausschuss des BDK-Organs „Deutsche Fastnacht“. Von 1976 bis 1997 vertrat er die Interessen der saarländischen Fastnacht als Mitglied des Beirats des Bundes Deutscher Karneval.
Er war außerdem Ideengeber und tatkräftiger Initiator bei der Gründung des saarländischen Fastnachtsmuseums in Ottweiler, der deutsch-französischen Fastnacht in Taverne und des offenen Gardetanzturniers mit Teilnehmern aus der ganzen Bundesrepublik. Auf seinen Vorschlag hin wurde 1985 der Verdienstorden des Verbandes der saarländischen Karnevalsvereine geschaffen. Er entwarf das Konzept für das „Prinzenfrühstück“, das sich in der Folgezeit mit der Wahl des Prinzenpaares zu einem närrischen Glanzlicht der Session entwickelte.
Ebenso engagierte er sich für die Förderung und Erhaltung des saarländischen karnevalistischen Liedgutes, z. B. durch die Gründung eines Liedwettbewerbs. Karthein stellte die Jugendarbeit durch die Gründung eines Jugendausschusses im VSK auf eine solide Grundlage und initiierte den Eintritt des VSK in die Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung.
Für seinen unermüdlichen Einsatz erhielt Dieter Karthein im Laufe seiner aktiven Tätigkeit mehrere närrische Auszeichnungen, die seine Anerkennung landes- und bundesweit unterstreichen: 1968 den Eulenorden des Neunkircher Karnevalsausschusses, 1978 den Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval in Gold, 1985 das Silberne Tanzmariechen des KKV „Hoppeditz“ und 1993 die Aufnahme in die „Tillbruderschaft“ der Bürgergarde Ottweiler
„Dieter Karthein ist ein weitsichtiger und ideenreicher Mensch, der die Fähigkeit besitzt, andere von seinen Ideen zu begeistern. Als Vorbild an Integrität, Kompetenz und Menschlichkeit hat er die saarländische Fastnacht mit Leben erfüllt und ihren kulturellen Wert in der Öffentlichkeit unseres Landes verankert. Dafür gebührt ihm unser Dank und unsere Anerkennung“, sagte Kultusminister Jürgen Schreier bei der Übergabe des Verdienstkreuzes.
Dabei dankte der Minister auch Ulla Karthein, die ihren Mann über viele Jahrzehnte hinweg in seinem karnevalistischen Engagement unterstützt hat. Ulla Karthein war für ihre Verdienste um die saarländische Fastnacht bereits 1995 mit dem Saarländischen Verdienstorden ausgezeichnet worden.