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Initiative "Du schaffst das“ soll Schulabbrecherquote noch weiter senken

Auf neuen Wegen zum Schulabschluss

(lifePR) (Saarbrücken, )
Kultusminister Jürgen Schreier, der Leiter der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, Otto-Werner Schade, und das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Raimund Becker, haben heute (14.05.07) gemeinsam die Rahmenvereinbarungen für die Initiative *Du schaffst das!“ unterzeichnet. "Damit haben wir ein neues Modell zur Verbesserung der Ausbildungs- und Berufschancen auf den Weg gebracht“, sagte Kultusminister Jürgen Schreier anlässlich der Unterzeichung. "Jeder Schüler im Saarland soll die Chance auf einen Abschluss erhalten. Wir wollen niemanden zurücklassen und jeden Einzelnen stärken. Deshalb beginnt eine verstärkte Förderung bereits in Klassenstufe 7.“

Die Initiative "Du schaffst das!“ des Kultusministeriums und der Bundesagentur für Arbeit ist auf drei Jahre angelegt. Sie enthält zwei Teilprojekte, den Modellversuch "Werkstatt-Schule“ im berufsbildenden Bereich und den Modellversuch *Reformklassen“ in den allgemeinbildenden Schulen. In den beiden Teilprojekten findet eine besonders intensive Zusammenarbeit zwischen Bundesagentur und Kultusministerium im Bereich der vertieften Berufsorientierung statt. Ziel ist die frühe Förderung, ein starker Praxisbezug und individuelle Berufswegeplanung.

Die sozialpädagogische Betreuung der Schülerinnen und Schüler in den Reformklassen wird durch das Innenministerium finanziert. Beide Ministerien arbeiten eng zusammen.

Für Raimund Becker ist das saarländische Modellprojekt eine Investition in die Zukunft der jungen Generation, die sich für die Beitragszahler auch rechnet. "Pro Jahr verlassen rund 80 000 junge Menschen die Schulen ohne einen Hauptschulabschluss. Sie kommen dann in die Agenturen für Arbeit, damit wir ihnen beim Einstieg in den Beruf helfen. Dafür wenden wir Milliarden auf. Anstatt aber die Ursachen zu bekämpfen, können wir nur an den Symptomen arbeiten. Deswegen beteiligen wir uns gerne an solchen präventiven Projekten“, sagte Becker.

Nach Angaben des Chefs der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, Otto-Werner Schade, förderten die Agenturen für Arbeit und die Job-Center im Saarland im vergangenen Jahr mehr als 19 000 Jugendliche. Jeder vierte Teilnehmer an einer unserer arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ist also jünger als 25 Jahre. Mit unserer Hilfe werden die jungen Leute auf eine Berufsausbildung vorbereitet, absolvieren eine außerbetriebliche Lehre oder werden nach vielen Fehlversuchen, bei denen manch einer negative Erfahrungen sammeln musste, an eine Ausbildung oder Beschäftigung herangeführt. *Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass dies alles in einer Phase stattfindet, in der junge Menschen noch ihren Platz in der Gesellschaft suchen. Das Pilotprojekt stellt somit auch einen Versuch dar, ein Scheitern zu verhindern. Wir wollen allen das Gefühl geben, dass sie gebraucht werden“, so Schade.

"Werkstatt-Schule"
In die *Werkstatt-Schule“ wechseln Schüler aus Erweiterten Realschulen und Gesamtschulen bereits nach acht Schulpflichtjahren, wenn unter normalen Umständen ein erfolgreicher Schulabschluss nicht mehr möglich scheint. Ein vorgezogener Lernortwechsel in eine berufliche Schule bietet ihnen eine neue Chance. In der "Werkstatt-Schule“ erhalten sie eine individuelle Förderung und Begleitung im Rahmen der vertieften Berufsorientierung und Berufsvorbereitung. Verstärkte Praxisorientierung, ergänzende sozialpädagogische Betreuung, Maßnahmen zur Persönlichkeitsstabilisierung und Steigerung der sozialen Kompetenzen sind Schwerpunkte der "Werkstatt-Schule“. Geplant sind derzeit sechs Klassen an den Technisch-Gewerblichen Berufsbildungszentren in Dillingen, Völklingen, Neunkirchen und Homburg.

"Reformklassen“
In den allgemeinbildenden Schulen werden an vier Erweiterten Realschulen und zwei Gesamtschulen so genannte "Reformklassen“ eingerichtet. In diesen Klassen sollen Schüler/-innen unterrichtet werden, die einen Hauptschulabschluss erwerben wollen. Die Reformklassen beginnen in der Klassenstufe 7 und führen zum regulären Hauptschulabschluss.

In den Reformklassen übernehmen zwei Lehrkräfte - unterstützt von sozialpädagogischen Fachkräften - künftig den gesamten Unterricht. Sie erhalten weitgehende pädagogische Freiheiten, u. a. durch die Flexibilisierung der Lehrpläne und der Stundentafel, veränderte Formen der Leistungsmessung und durch den Wegfall des "Sitzenbleibens“. Die enge Zusammenarbeit mit der BA zielt auf eine vertiefte Berufsorientierung ab, die Stärken und Potenziale der Schüler/-innen aufgreift und bis hin zur Ausbildungsreife und Berufseignung ausbaut.

An folgenden Schulen sollen künftig Reformklassen eingerichtet werden: Erweiterte Realschule Völklingen II, Erweiterte Realschule Saarlouis II, Erweiterte Realschule Neunkirchen-Stadtmitte und Erweiterte Realschule Merzig sowie an den Gesamtschulen Saarbrücken Bellevue und Saarbrücken Rastbachtal.
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