Eine zu hohe Spezialisierung in den einzelnen Berufen führt zu einer unübersichtlichen Atomisierung der Ausbildungsgänge. Auch hier gilt: Eine breite und solide Grundausbildung ist der bessere Weg. Die notwendige Spezialisierung soll in den Unternehmen stattfinden.
Es ist illusorisch, so Jürgen Schreier weiter, immer passgenaue Ausbildungsberufe zu schaffen. Dies führt zu einer Verengung der Kenntnisse und reduziert letztlich die Einsatzmöglichkeiten der Arbeitnehmer. *Ein Einzelhandelskaufmann mit einem breiten Ausbildungsspektrum findet ganz sicher einfacher wieder eine Stelle als ein Automaten-Kaufmann mit einer sehr speziellen Ausbildung“, so der Kultusminister.
Auch die Ausbildung in den Schulen wird durch den hohen Spezialisierungsgrad der Ausbildungsberufe immer schwieriger. Es müssen verschiedene Klassen in den Berufsschulen gebildet werden, um die Ausbildung sicherzustellen. Das führt in den Ländern zu höheren Kosten. Für manche so genannte Splitterberufe kann die Ausbildung dann nur noch an zentralen Standorten stattfinden. Das führt zu weiten Fahrwegen und hohen Unterbringungskosten.