"Dabei setzt das Integrative Sprachförderkonzept darauf, alle Beteiligten zu vernetzen - in den Kindertagesstätten, in den Sprachintensiv (SPRINT)-Kursen unmittelbar vor Schuleintritt, und in der Schule:
- In den Kindertagesstätten gibt es bereits seit elf Jahren die allgemeine Sprachförderung. Bis 2010 soll jede von ihnen eine Fachkraft für diese Aufgabe haben. Bislang wurden dafür bereits 6.000 Erzieherinnen und Erzieher qualifiziert. Das Erfolgsmodell der vorschulischen Sprachförderung bauen wir in diesem Jahr noch weiter aus.
- Beim vorgezogenen Einschulungsgespräch im Herbst des jeweiligen Vorjahres überprüfen wir den Sprachstand. Zuletzt wurden bei rund 2.700 Kindern, also jedem zehnten untersuchten Kind, auffällige sprachliche Schwächen festgestellt. Sie werden in 20-wöchigen SPRINT-Kursen gefördert. Zwei Drittel dieser Kinder stammen aus Migrantenfamilien. Einen zusätzlichen Beitrag zu ihrer Integration wollen wir dadurch leisten, dass Frauen mit Migrationshintergrund ebenfalls an die vorschulische Sprachförderung ihrer Kinder herangeführt werden. Denn der Erfolg dieser Förderung hängt maßgeblich von der Unterstützung gerade durch die Mütter ab.
- Bei Bedarf und für Schülerinnen und Schüler, die dann erst aus dem Ausland neu hinzukommen, wird die Sprachförderung auch während der Schulzeit fortgesetzt. Wir haben 220 Planstellen für Lehrkräfte, die sich auf den Bereich "Deutsch als Zweitsprache", kurz DaZ, spezialisiert haben. Die Arbeit wird in einzelnen Schulen in Form von DaZ-Zentren gebündelt. Von dort aus erhalten die Schulen der umliegenden Region Unterstützung. Derzeit gibt es rund 50 solcher Zentren, weitere werden folgen."
Bildungsministerin Erdsiek-Rave betonte, dass sich auch bei der Sprachheilförderung der integrative Ansatz durchgesetzt habe: "Diese Kinder brauchen Mitschülerinnen und Mitschüler, die auch sprachliches Vorbild sein können. Das Konzept der getrennten Beschulung in Sprachheilgrundschulen hat sich nicht bewährt." Daher werde die Zuständigkeit für die Sprachheilförderung bald auch flächendeckend bei den Förderzentren liegen. Für Kinder mit besonders hohem Förderbedarf werde es künftig über teilstationäre Sprachintensivmaßnahmen besondere Angebote geben.