Gerade die Einführung und Begleitung der neuen Schultypen werde unter anderem mit einer Fortbildungsoffensive intensiv unterstützt, sagte Erdsiek-Rave. Während Regionalschulen erst ab dem Schuljahr 2008/09 eingerichtet werden können, starten die ersten sieben Gemeinschaftsschulen bereits zum kommenden Schuljahr. Dort habe man sich intensive Gedanken gemacht, wie das gemeinsame Lernen der Schülerinnen und Schüler realisiert werden soll - mit dem Ziel, jeden zu dem Schulabschluss zu führen, der ihm am besten entspricht. Die unterschiedlichen Konzepte seien dabei auf die jeweilige Schule zugeschnitten. "Es geht nicht um ein Einheitskorsett, in das sich alle hineinzwängen müssen", sagte die Bildungsministerin. Bei den Genehmigungen wurde geprüft, ob mit der Entstehung der Gemeinschaftsschule ein gleichmäßiges, wohnortnahes und alle Schularten umfassendes Angebot in der Region gewährleistet bleibt.
Der veränderten Schullandschaft entsprechend sollen zum Beginn des Schuljahrs 2008/09 die Leitungen an den weiterführenden Schulen gestärkt und nach einheitlichen Kriterien gestaltet werden. "Wir wollen die Schulen dadurch in die Lage versetzen, vor allem in den Bereichen Personalführung und -beurteilung sowie Qualitätsentwicklung selbstständiger zu agieren", sagte Erdsiek-Rave. Regional- und Gemeinschaftsschulen sollen über Kontingentstundentafeln ein höheres Unterrichtsvolumen erhalten als die bisherigen Real- und Hauptschulen. Es ist ebenso vorgesehen, in beiden neuen Schularten zusätzliche Stunden pro Klasse zur Verfügung zu stellen für Differenzierung oder Doppelbesetzung. Dies wird vor allem durch die Konzentration der Schulstandorte möglich. Außerdem erhalten die zusammenwachsenden Schulen für ein Jahr zusätzlich fünf Wochenstunden, die sie für ein Vorbereitungsteam einsetzen können, und sie erhalten externe Begleitung oder entsprechende Finanzmittel.
Insgesamt habe das neue Schulgesetz einen wichtigen Beitrag zur Bildungsdiskussion in Schleswig-Holstein und in ganz Deutschland geleistet. Ute Erdsiek-Rave: "Das ist schon ein Erfolg für sich, wenn man sieht, wie intensiv sich derzeit Eltern, Schüler, Lehrer, Kommunalpolitiker und die Öffentlichkeit mit diesem Thema auseinandersetzen. Und ein Blick über den schleswig-holsteinischen Tellerrand hinaus zeigt, dass die Diskussion um das Schulsystem bundesweit eine erhebliche Dynamik bekommen hat und das ist richtig und überfällig."