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Zahlen und Fakten zum Aktionsplan gegen häusliche Gewalt

(lifePR) (Kiel, )
Schleswig-Holstein ist das einzige deutsche Flächenland, das ein politisches Gesamtkonzept zum Schutz der Opfer flächendeckend umsetzt. Dieses wird im Aktionsplan gegen häusliche Gewalt umfassend dargestellt. Anbei einige Zahlen und Fakten:

Landesförderung Land und Kommunen unterstützen Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen und Tätertrainingsangebote mit rund 7,1 Millionen Euro jährlich. Zur Umsetzung des Aktionsplans müssen sie keine zusätzlichen Mittel einsetzen. Sie erfolgt ausschließlich im Rahmen der bereits vorhandenen Förderansätze:

- 16 Frauenhäuser mit einem Fördervolumen von 4,3 Millionen Euro; Mit diesen Mitteln werden auch die 15 regionalen Koordinationsstellen gegen häusliche Gewalt gefördert.

- 25 Frauenberatungsstellen mit einem Fördervolumen von 2,6 Millionen Euro, darin ist die Helpline mit 40.000 Euro enthalten

- Tätertrainingsangebote an neun Standorten mit einem Volumen von 165.000 Euro Fakten zu häuslicher Gewalt
Im Jahr 2004 wurde die Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland – eine repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland“ im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veröffentlicht, unter anderem mit folgenden Ergebnissen:

- 25 Prozent aller in Deutschland lebenden Frauen und 38 % der befragten Frauen türkischer Herkunft haben körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner erlebt.

- 13 Prozent der Frauen erleben in der aktuellen Beziehung körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Dies sind in Schleswig-Holstein 110.000 Frauen.

- 9 Prozent der Befragten waren in der letzten gewaltbelasteten Beziehung so häufigen und massiven Übergriffen ausgesetzt, dass von einer Misshandlungsbeziehung ausgegangen werden musste.

- Von den 29 Frauen, die im Jahr 2005 in Schleswig-Holstein Opfer eines (versuchten) Tötungsdeliktes wurden, waren 58 Prozent mit dem Täter verwandt, in 31 Prozent der Fälle handelte es sich um einen Bekannten bzw. eine flüchtige Vorbeziehung. Ein Verwandtschaftsverhältnis zwischen männlichem Opfer und Täter bestand demgegenüber nur in 24 Prozent der Fälle.

Das in Schleswig-Holstein entwickelte und im Kooperations- und Interventionskonzept (KIK) umgesetzte Programm hat bereits in den vergangenen Jahren seine Wirksamkeit bewiesen. Instrumente wie Wegweisungen durch die Polizei sowie Beratungsangebote für Opfer und Täter sind verstärkt genutzt worden:

- Im Jahr 2006 gab es in Schleswig-Holstein 2.183 Polizeieinsätze bei häuslicher Gewalt und 632 Wegweisungen.

- Die Zahl der polizeilichen Wegweisungen ist in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich gestiegen von 391 im Jahr 2003 auf 632 im Jahr 2006, während die Zahl der polizeilichen Einsätze (mit Ausnahme des Jahres 2005) annähernd gleich geblieben ist.

- Die Situation der Opfer hat sich seit Einführung der polizeilichen Wegweisung und der sich an diese anschließende Weitergabe von Daten zur zugehenden Beratung deutlich verbessert: Während im Jahr 2003 71 Datenübermittlungen erfolgten und 45 Frauen direkt nach einer Wegweisung beraten wurden hat die Polizei im Jahr 2006 534 Datenübermittlungen veranlasst. In der Folge sind 350 Frauen beraten worden.

- Auch die Zahl der Teilnehmer an der Tätertrainings steigt kontinuierlich: Während im Jahr 2003 insgesamt 110 (davon 78 von der Justiz zugewiesen) Täter ein Tätertraining besucht haben, waren dies im Jahr 2006 schon 287 (davon 219 von der Justiz zugewiesen). Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, das flächendeckend Täterprogramme anbietet.

- Die Zahl der bei der Staatsanwaltschaft anhängigen Verfahren zu Gewalt in der Familie hat sich vom Jahr 2003 bis zum Jahr 2006 von 2094 auf 4738 mehr als verdoppelt.

- Im Jahr 2006 haben 1.103 Frauen und 1.041 Kinder Schutz in einem Frauenhaus gesucht, 8.300 Frauen haben Beratung bei einer Frauenberatungsstelle in Anspruch genommen.

Männer als Opfer häuslicher Gewalt

- Es gibt auch Männer, die von Gewalt durch eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner betroffen sind. Dies zeigte eine erste Pilotstudie des BMFSFJ aus dem Jahr 2004.

- Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen aus dem Jahr 2005 ergab, dass in 10 Prozent der polizeilich registrierten Fälle die Opfer männlich waren. Sie erlebten Übergriffe etwa zu gleichen Teilen von Männern und Frauen.

- In Schleswig-Holstein wurde bislang eine Frau der Wohnung verwiesen.

- Die Frauen- und Tätereinrichtungen sowie die Helpline in Schleswig-Holstein unterstützen auch Männer, die häusliche Gewalt erleben.
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