Die Zielvereinbarungen legen die Grundlage für die weitere Entwicklung der Hochschulen des Landes für 2011 bis 2015 fest. Übergreifende Landes-Schwerpunkte sind für diesen Zeitraum die weitere Qualifizierung der Lehrerbildung und der Ausbau der Gesundheitswissenschaft.
Dieser Schwerpunktsetzung des Landes und damit verbunden Stellen- und Mittelzuweisungen im Hochschulkorridor wollte sich die Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) nicht anschließen. Trotz umfassender Verhandlungen und erneuter Angebote des Landes wurde keine Einigung für eine Zielvereinbarung erreicht.
Das Land sieht den Ausbau der HMT strukturell als abgeschlossen an. Diese Linie wurde vom Wissenschaftsrat ausdrücklich bestätigt. Der Wissenschaftsrat hält die Größe der Hochschule mit 400 flächenbezogenen Studienplätzen und etwa 500 Studierenden für angemessen. Da mit der HMT keine Zielvereinbarung erreicht werden konnte, wird eine Zielvorgabe des Landes erlassen, die morgen dem Kabinett vorgelegt wird.
Hintergrund:
Das Land hat in der Vergangenheit erhebliche Anstrengungen unternommen, um die HMT nachhaltig zu stärken:
- So wurde der ursprüngliche Bestand von 37 Stellen schrittweise bis auf 47 Stellen erhöht.
- Die HMT wurde als Hochschule im Aufbau im Gegensatz zu allen anderen Hochschulen vom Personalkonzept des Landes weitestgehend ausgenommen.
- Das Land hat die HMT mit dem Doppelhaushalt 2010/2011 erneut bessergestellt, in dem nochmals eine Korrektur im Hochschulfinanzkorridor zugunsten der kleineren Hochschulen vorgenommen wurde. Für die HMT Rostock hatte diese Korrektur zuzüglich weiterer Anpassungen insgesamt einen Aufwuchs im Haushalt von 2010/11 von fast 1 Million Euro zur Folge und damit eine Steigerung von mehr als 20 Prozent.
- Zudem wurde mit der HMT im Rahmen der neuen Zielvereinbarungen verhandelt, aus dem so genannten Sammelansatz, der sich aus Mitteln der anderen Hochschulen speist, einen Betrag von jährlich rund 200.000 Euro für die Durchführung insbesondere von studienbezogenen Projekten zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Ansatz sind der Hochschule auch bislang regelmäßig Mittel in sechsstelliger Höhe für besondere Projekte zugeflossen.
- Ein weiteres zusätzliches Angebot in der vergangenen Woche in Höhe von 100.000 Euro für personal- und Gerätebedarf wurde vom Rektor im Ergebnis abgelehnt.
Der Wissenschaftsrat hat in seiner letzten Empfehlung ausdrücklich festgehalten, dass die schulmusikalischen und musikpädagogischen Kapazitäten offensiv ausgelastet werden müssen und dass Instrumente wie Holz- und Blechbläser sowie Harfe und Schlagzeug nicht durch Professuren, sondern ebenso gut durch qualifizierte Lehraufträge vertreten sein können.