Henry Tesch, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur: "Die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler ist unser Kernanliegen. Bei diesem Kooperationsprojekt haben wir speziell die Förderung der besonders begabten Kinder und Jugendlichen im Visier. Die Lehrkräfte sollen mit diesem Programm Unterstützung dafür bekommen, besondere Begabungen von Schülerinnen und Schülern möglichst früh zuerkennen, sie gemeinsam mit Eltern und Experten zu beurteilen und individuell angemessene Förderpläne zu entwickeln. Ihre Kenntnisse und Erfahrungen sollen diese Lehrkräfte dann als Moderatoren in den Kindertagesstätten und Schulen des Landes weiter vermitteln."
Für dieses Fortbildungsprojekt haben das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V und die Karg-Stiftung, die sich der Hochbegabtenförderung widmet, eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.
Vorgesehen ist, dass Lehrkräfte, Erzieher und Erzieherinnen in die Thematik der Begabtenförderung eingeführt werden, diagnostisches Grundwissen erhalten sowie die Grundlagen eines integrativen, begabungsfördernden Unterrichts vermittelt bekommen.
Dazu sind sechs ganztätige Veranstaltungen über einen Zeitraum von 18 Monaten geplant. Dies geschieht auf der Grundlage der Impulskreise. Die Methode, bei der das Vorwissen und die Erfahrung von Lehrkräften aktiviert werden, sensibilisiert für die Lern- und Leistungsbedürfnisse hochbegabter Schüler und Schülerinnen. Das Besondere an den Impulskreisen ist die Interaktivität und der direkte Bezug zur Praxis. Die Vermittlung der fachlichen Inhalte erfolgt innerhalb einer von Moderatoren geleiteten Diskussion in Kleingruppen von 6 - 8 Personen. Impulskreis 1, "Potentiale unter der Lupe" führt in das Erkennen von Hochbegabten ein; Impulskreis 2 "Fördern und Fordern - klärt über die Grundlagen der Förderung hochbegabter Kinder auf. Die Impulskreise haben sich bereits in anderen Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Hamburg und Sachsen) in Kooperationen mit Kultusministerien und Lehrerfortbildungseinrichtungen bewährt.
Ziel des Kooperationsprojekts zwischen Karg-Stiftung und dem Land Mecklenburg- Vorpommern ist die Ausbildung von Moderatorinnen und Moderatoren für den Einsatz der Impulskreise 1 und 2 in der Lehrerfortbildung. Schulen aller Schulformen und - stufen haben nach Abschluss des Projekts die Möglichkeit, die Durchführung der Impulskreise als Fortbildungsangebot über das Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQMV) anzufragen. Da die Impulskreise zugleich in der Fortbildung von Kitas eingesetzt werden, können die zukünftigen Impulskreismoderatoren dann in ganz Mecklenburg-Vorpommern und im ganzen Bildungssystem zukünftig Fortbildungen zum Thema Begabtenförderung anbieten.
"Individuelle Förderung braucht begabungssensible Lehrkräfte, bei denen auch hohe Begabungen nicht zu kurz kommen. Denn wie immer auch das Schulsystem aussieht - um begabungsgerechte Angebote für alle Kinder und Jugendlichen kommt es nicht herum", so Dr. Ingmar Ahl, Vorstand der Karg-Stiftung.
Karg-Stiftung
Die Karg-Stiftung engagiert sich für hochbegabte Kinder und Jugendliche. Ihr Ziel ist die Sensibilisierung und Qualifizierung des Bildungssystems auch in der Förderung Hochbegabter. Die Schwerpunkte liegen dabei in der Entwicklung von Förder- und Beratungseinrichtungen und der Aus- und Weiterbildung von Pädagogen und Beratern. Die gemeinnützige Stiftung wurde im Jahr 1989 von dem Unternehmer Hans-Georg Karg und seiner Frau Adelheid errichtet und ist die bundesweit größte Stiftung im Bereich der Hochbegabtenförderung.