*Ziel ist es, eine Bildungsstrategie für polnisch-stämmige Mitbürger in Deutschland zu erarbeiten. Eine solche Strategie existiert in Polen bereits für die deutsche Minderheit. Es wird Zeit, dieses Angebot auch den polnischen Bürgern in Deutschland zu bieten. Dabei bildet der muttersprachliche Unterricht einen Schwerpunkt*, sagte Minister Henry Tesch, der neben seiner Funktion als Ko-Vorsitzender des Deutsch- Polnischen Ausschusses für Bildungszusammenarbeit für die deutsche Seite außerdem Beauftragter der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland (KMK) für diesen Ausschuss ist.
Weiterhin ist vorgesehen, die seit 1991 bestehende Ständige Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz *Polnisch und Polonistik in der Bundesrepublik Deutschland* dem neuen Ausschuss für Bildungszusammenarbeit zuzuordnen, um die Kräfte zu bündeln.
Zur weiteren Vorbereitung hat Bildungsminister Henry Tesch im Mai 2011 mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Christoph Bergner, ein Gespräch geführt, um Vertreter des von ihm einberufenen *Runden Tisches* aus den Verbänden der in Deutschland lebenden Polen an der Erarbeitung der Sprachstrategie zu beteiligen.
Für die nächste Sitzung des Deutsch-Polnischen Ausschusses für Bildungszusammenarbeit am 20. und 21. Juni 2011 in Warschau ist eine Sichtung und Analyse des derzeitigen Standes in der Kooperation erstellt worden, um auf beiden Seiten die aktuellen Angebote, Problemlagen und den künftigen Bedarf zu erfassen. Daraus werden konkrete Vorschläge zur Verbesserung abgeleitet, die in Warschau zum Beschluss vorgeschlagen werden.
Der Ausschussvorsitzende Henry Tesch: *Bildungsthemen gewinnen ohne Zweifel in der wachsenden deutsch-polnischen Zusammenarbeit zunehmend an Bedeutung. Es gibt bereits zahlreiche gute Erfahrungen im Bildungsbereich entlang unserer gemeinsamen Grenze, auf die wir aufbauen können. Dass der Deutsch-Polnische Ausschuss für Bildungszusammenarbeit gerade im 20. Jahr des Deutsch-Polnischen Nachbarschaftsvertrages seine Arbeit aufgenommen hat und schon konkrete Ergebnisse vorlegen kann, unterstreicht den Stellenwert, den beide Seiten dem Thema Bildung beimessen.*
Hintergrund:
Die Deutsch-Polnische Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit wurde auf der Grundlage von Art. 12 des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit vom 17. Juni 1991 gegründet.
Diese trat erstmals 1991 zusammen und hält ihre Sitzungen einmal jährlich unter deutschem und polnischem Ko-Vorsitz ab. Die Kommission stützt sich dabei im Wesentlichen auf die Arbeit ihrer Ausschüsse.
Die Ausschüsse sind der
- Ausschuss für Raumordnungsfragen
- Ausschuss für grenznahe Zusammenarbeit
- Ausschuss für interregionale Zusammenarbeit
- Ausschuss für Bildungszusammenarbeit.
Der Ausschuss für Bildungszusammenarbeit wurde am 23. September 2010 als vierter Ausschuss unter dem Dach der Deutsch-Polnischen Regierungskommission in Schwerin gegründet.
Ko-Vorsitzender des Ausschusses für Deutschland ist Henry Tesch, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern sowie Beauftragter der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland.
Ko-Vorsitzender des Ausschusses für Polen ist Miros*aw Sielatycki, Staatssekretär im Ministerium für Nationale Bildung der Republik Polen.