Minister Tesch: "Diese Ausstellung von Siegfried Wittenburg mit Fotos über das ganz normale Alltagsleben in der DDR macht die Befindlichkeit der Menschen seinerzeit nachvollziehbar und zeigt, wie sie zwangsweise mit den politischen Um- und Zuständen ihres Landes zurechtkommen mussten. Ich bin sicher, dass diese Ausstellung im 50. Jahr nach dem Mauerbau reichlich Anregungen gibt, sich mit der DDR-Geschichte auseinanderzusetzen, ohne zu verharmlosen oder zu verklären."
70 Fotografien hat der Fotografiker Siegfried Wittenburg aus seinem reichen Fundus für seine Ausstellung "Grüße aus der DDR oder Der Alltag in einem verschwundenen Staat" im Foyer des Bildungsministeriums ausgewählt. Wittenburg, der 1952 in Warnemünde geboren wurde und heute in Langen Brütz lebt, nahm sich gleich zu Beginn seiner fotografischen Laufbahn der in der Fotografie besonders schwierigen Aufgabe an, den Alltag darzustellen und fotografierte das Leben im DDR-Alltag. "Es gab Menschen, die haben gemerkt, wie es um ihren Staat bestellt ist, und haben Veränderungen eingeleitet, und es gab andere, die habe ich mit meinen Darstellungen aus einem schönen Traum gerissen, den sie eigentlich gern weiter geträumt hätten", kommentiert Wittenburg die Wirkung seiner Fotos.
Untergliedert ist die Ausstellung in "Sozialistisch arbeiten", "Sozialistisch leben", und "Schöner die Städte und Gemeinden", als offizielle Phrasen der DDR-Ideologie, aber er dokumentiert auch das, was das Leben der Menschen im DDR-Alltag so sehr beschäftigte und bedrückte, nämlich "Tägliche Beschaffungen".
Die Wanderausstellung, die bereits in 8 Städten gezeigt wurde, fast 50.000 Besucher zählte und zunehmend internationales Interesse erfährt, richtet sich insbesondere an die jüngere Generation, die den verschwundenen Staat nicht mehr erlebt hat oder sich kaum daran erinnern kann.
Mehr unter www.gruesse-aus-der-ddr.de
Die Ausstellung ist bis zum 9. November 2011 wochentags von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Siegfried Wittenburg, geb. 1952 in Warnemünde, begann seine fotografische Karriere 1977 als Autodidakt. Seit 1981 ist er künstlerisch tätig, wobei er während der Zeit der DDR zahlreiche Konfrontationen mit dem Regime erlebte. Heute ist Wittenburg als freier Fotografiker, Fotodesigner, Bild- und Textautor sowie Projektentwickler für visuelle Kommunikation tätig und lebt in Langen Brütz.