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Minister Tesch informiert als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Deutsch-Polnischen Regierungskommission über neuen Deutsch-Polnischen Ausschuss für Bildungszusammenarbeit

(lifePR) (Schwerin, )
Als Ko-Vorsitzender für die Deutsche Seite und als Beauftragter der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland (KMK) für den Deutsch-Polnischen Ausschuss für Bildungszusammenarbeit berichtet Minister Tesch am Mittwoch, d. 11.05.2011, in Gorzow Wielkopolski (Landsberg) über die Aufgaben und erste Ergebnisse des Ausschusses, die zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit beider Seiten im Bildungsbereich führen sollen.

*Bildungsthemen gewinnen ohne Zweifel in der wachsenden deutsch-polnischen Zusammenarbeit und besonders im seit dem 1. Mai offenen Arbeitsmarkt zunehmend an Bedeutung. Dass der Deutsch-Polnische Ausschuss für Bildungszusammenarbeit gerade im 20. Jahr des Deutsch-Polnischen Nachbarschaftsvertrages seine Arbeit aufgenommen hat, unterstreicht den Stellenwert, den beide Seiten dem Thema Bildung beimessen*, so Henry Tesch, der als Bildungsminister von Mecklenburg Vorpommern die deutsche Seite des Deutsch-Polnischen Ausschusses für Bildungszusammenarbeit vertritt.

Er berichtet vor der Deutsch-Polnischen Regierungskommission, der der Ausschuss für Bildungszusammenarbeit als jüngster von insgesamt vier Ausschüssen (siehe Hintergrund) zugeordnet ist, über die ersten Aufgaben in den Bereichen Schulische Bildung, Berufliche Bildung und Hochschulbildung, auf die sich der Ausschuss im Januar 2011 in seiner ersten Sitzung in Neustrelitz geeinigt hat. Dazu wird derzeit zunächst eine Sichtung und Analyse vorgenommen, um auf beiden Seiten die aktuellen Angebote, Problemlagen und den künftigen Bedarf zu erfassen.

Daraus werden konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Bildungszusammenarbeit abgeleitet, die in der nächsten Sitzung des Ausschusses am 20. und 21. Juni 2011 in Warschau vorgestellt werden.

Der deutsche Ko-Vorsitzende und Beauftragte der KMK für den Deutsch-Polnischen Ausschuss für Bildungszusammenarbeit, Minister Henry Tesch, informiert die Deutsch-Polnische Regierungskommission darüber, dass sich Deutschland in der Ausschussarbeit besonders folgenden Schwerpunkten widmen will:

Aufbauende Bildungs- und Unterrichtsangebote in polnischer Sprache Die polnische Sprache wird in Deutschland nicht nur als Fremdsprache unterrichtet, sondern auch als Muttersprache angeboten. Dafür soll es in Ländern mit den hierfür geeigneten Voraussetzungen aufeinander aufbauende Bildungs- und Unterrichtsangebote in der Kindertageseinrichtung, der Primarstufe, den Sekundarstufen I und II geben.
Ein erweiterter Erzieher-, Lehrer- und Schüleraustausch wird den Spracherwerb unterstützen.
Außerdem soll ein Konzept für ein deutsch-polnisches Abitur (ähnlich wie AbiBac mit Frankreich) für interessierte Länder entwickelt werden, das den Zugang zu einem Studium in beiden Ländern wesentlich erleichtert.

Die Durchführung eines Deutsch-Polnischen Tages an Schulen Der 2011 erstmals initiierte Deutsch-Polnische Tag soll ab 2012 verstetigt werden. Den Schulen soll in Kooperation mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk ein Angebot gemacht werden, sich projektartig mit politischen, geschichtlichen, kulturellen oder wirtschaftlichen Aspekten des Nachbarlandes zu beschäftigen. Es ist beabsichtigt, den Schulen über eine Website Projektkonzepte vorzustellen.

Lehrerfortbildungen im Rahmen des *Weimarer Dreiecks* (Komitee zur Förderung der Deutsch-Französisch-Polnischen Zusammenarbeit e.V.)*

Im Rahmen des Weimarer Dreiecks bieten sich gemeinsame Lehrerfortbildungen mit deutschen, polnischen und französischen Pädagogen an, um tiefere Einsichten in historisch-politische oder kulturelle Zusammenhänge zu gewinnen, wenn geeignete Themen aufbereitet und innovative didaktisch-methodische Wege für den Unterricht aufgezeigt werden. Auch für einen projektbezogenen Schüleraustausch sind Erfahrungen und Anregungen zu vermitteln.

Minister Tesch: *Mit diesen Projekten zeigen die deutschen Länder sehr deutlich ihr hohes Interesse an zügiger und tiefgreifender Umsetzung der gesetzten politischen Ziele.*

Hintergrund

Die Deutsch-Polnische Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit wurde auf der Grundlage von Art. 12 des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit vom 17. Juni 1991 gegründet.
Diese trat erstmals 1991 zusammen und hält ihre Sitzungen einmal jährlich unter deutschem und polnischem Ko-Vorsitz ab. Die Kommission stützt sich dabei im Wesentlichen auf die Arbeit ihrer Ausschüsse.
Die Ausschüsse sind der
- Ausschuss für Raumordnungsfragen
- Ausschuss für grenznahe Zusammenarbeit
- Ausschuss für interregionale Zusammenarbeit
- Ausschuss für Bildungszusammenarbeit.

Der Deutsch-Polnische Ausschuss für Bildungszusammenarbeit wurde als vierter Ausschuss für die beiden Länder 2010 in Schwerin gegründet.

Der Ausschuss wird von zwei Ko-Vorsitzenden geleitet

- Ko-Vorsitzender für Deutschland: Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, Henry Tesch
- Ko-Vorsitzender für die Republik Polen: Staatsekretär im Ministerium für Nationale Bildung der Republik Polen, Miros*aw Sielatycki

Dem Ausschuss gehören bis zu 12 Mitglieder jeder Delegation an. Die Mitglieder können für bestimmte Themen Vertreter von Einrichtungen und Sachverständige hinzuziehen. Für die Erledigung spezieller Aufgaben können Arbeitsgruppen eingesetzt werden.

*Komitee zur Förderung der Deutsch-Französisch-Polnischen Zusammenarbeit e.V. ("Weimarer Dreieck")

Das am 28. August 1991 in Weimar bei einem informellen Treffen der drei damaligen Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens begründete *Weimarer Dreieck* diente in erster Linie als Gesprächs- und Konsultationsforum der drei Regierungen. Eine größere Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit hat es erlangt, nachdem zusätzlich zu den Ministertreffen in unregelmäßiger Folge sogenannte *Weimarer Gipfel* von den Staatspräsidenten Frankreichs und Polens und von dem deutschen Bundeskanzler bzw. der Bundeskanzlerin einberufen wurden.

Das Komitee zur Förderung der Deutsch-Französisch-Polnischen Zusammenarbeit e.V. sieht seine Aufgabe darin, ergänzend zu diesen offiziellen Begegnungen eine Plattform zur trilateralen Diskussion und Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft herzustellen. Sie steht allen Interessierten offen, die eine intensive Zusammenarbeit Deutschlands, Frankreichs und Polens im größeren Europa für wichtig halten.
Mehr unter www.weimarer-dreieck.de
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