Die Staatssekretäre Dr. Wolfgang Meyer-Hesemann (MBF) und Dr. Eberhard Schmidt-Elsaeßer (MJAE) dankten heute (17. August) gemeinsam den koordinierenden Trägern des Handlungskonzeptes Schule & Arbeitswelt in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Dithmarschen für ihren Einsatz und ließen sich über die regionalen Umsetzungskonzepte unterrichten.
Das Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt besteht aus vier Handlungsfeldern:
- Kompetenzfeststellungsverfahren (Assessments/Potenzialanalysen)
- Einsatz von Coaches für Schülerinnen und Schüler
- Berufsfelderprobungen
- Qualifizierungsbausteine
An dem Projekt werden über 100 Schulen in Schleswig-Holstein teilnehmen, davon 60 Hauptschulstandorte, 15 Förderzentren und 25 Berufliche Schulen mit Berufseingangsklassen. Hinzu kommen weitere Hauptschulen, die mit Hilfe der Förderung der Bundesagentur für Arbeit in den ersten beiden Jahren die Kompetenzen ihrer Schüler feststellen werden. Insgesamt startet das Handlungskonzept mit etwa 3.500 Schülerinnen und Schülern im August 2007. In den folgenden Jahren sollen jeweils 5.000 Schülerinnen und Schüler von den Maßnahmen des Handlungskonzeptes profitieren.
Staatssekretär Dr. Schmidt-Elsaeßer hob hervor, dass die koordinierenden Träger und ihre umsetzenden Partner die Stützpfeiler für das Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt seien. Zur Unterstützung der Träger bei der Bewältigung dieser Aufgabe werden Arbeitsmarktmittel der EU und des Landes in erheblicher Größenordnung bereits in der Übergangsphase zwischen Schulabgangsklassen und Ausbildung eingesetzt. Hiermit werden präventiv Maßnahmen ergriffen, um die Ausbildungsreife von Jugendlichen in den nächsten Jahren erheblich zu verbessern. „Um den Jugendlichen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben, muss ihnen frühzeitig die Möglichkeit zur Entwicklung und beruflichen Orientierung gegeben werden“, sagte Dr. Schmidt-Elsaeßer.
Staatssekretär Dr. Meyer-Hesemann dankte den teilnehmenden Schulen für ihr Engagement und appellierte an Schulleitungen und Lehrkräfte, die Maßnahmen des Handlungskonzeptes konsequent zu nutzen. Er machte deutlich, dass das Handlungskonzept eine Unterstützung sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrerinnen und Lehrer sein werde. Je stärker sich zudem Eltern beteiligten, desto erfolgreicher waren die Maßnahmen im Rahmen der Erprobung. Ein wichtiges Anliegen für das gesamte Vorhaben ist es, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss erreichen, deutlich zu erhöhen.
Das Handlungskonzept Schule und Arbeitswelt wird in regionalen Maßnahmepaketen umgesetzt. In jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt haben koordinierende Bildungsträger gemeinsam mit zahlreichen Partnern Umsetzungskonzepte erarbeitet.
Regionale Umsetzung im Kreis Herzogtum-Lauenburg: koordinierender Träger: JAW Geesthacht beteiligte Partner: Institution für berufliche Qualifikation (IFBQ), Baugewerbeinnung des Handwerks
Teilnehmende Schulen: 5 Hauptschulen, davon 4 mit Flexphasen, 1 Förderzentrum, 1 Berufliche Schule
Erreichte Schülerzahl: 531
Gesamtkosten 2007-2009: 1.240.000 €
Das Jugendaufbauwerk (JAW) in der Trägerschaft der Stadt Geesthacht führt seit 1949 berufliche Bildungsmaßnahmen, im Besonderen für benachteiligte und individuell beeinträchtigte Jugendliche durch.
Aufgrund der Veränderung der Ausschreibungsbedingungen hat das Jugendaufbauwerk Geesthacht 2006, zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, den eingetragenen Verein Berufsbildung Geesthacht gegründet. Durch die auf die Zielgruppe der benachteiligten Jugendlichen ausgerichteten Aktivitäten, genießen sowohl das JAW als auch die beteiligten Partner einen hohen Bekanntheitsgrad und gute Kontakte in der Region. Das JAW verfügt vor allem über enge Kontakte zur Wirtschaft, durch seine Mitgliedschaft in Innungen, Kammern und Interessengemeinschaften der Wirtschaft.
Regionale Umsetzung im Kreis Stormarn: koordinierender Träger: JAW Bad Oldesloe beteiligte Partner: DAA, Kreishandwerkerschaft Stormarn, Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Stormarn (BQS), WAK Ahrensburg, Diakonie / Ausbildungsverbund Stormarn
Teilnehmende Schulen: 8 Hauptschulen, davon 4 mit Flexphasen, 1 Förderzentrum, 2 Berufliche Schulen Erreichte Schülerzahl: 607 Gesamtkosten 2007-2009: 893.500 €
Das Jugendaufbauwerk des Kreises Stormarn ist seit 1983 in der Berufsvorbereitung (BvB) und seit 1999 in der Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) sowie seit dem 1.12.2006 in der Kompetenzorientierten Berufswegeplanung (KBW) tätig.
Durch diese Jahrzehnte lange Arbeit im Bereich BvB und BaE ist das JAW mit sehr vielen Akteuren des Arbeits- und Ausbildungsmarktes intensiv vernetzt. Diese Vernetzung wird im Sinne einer erfolgreichen Projektdurchführung z.B. zur Organisation von Betriebspraktika für Schüler und Schülerinnen der Berufseingangsklasse (BEK) genutzt. Damit bringt der koordinierende Träger hervorragende Kompetenzen hinsichtlich der beruflichen Integration benachteiligter Schüler, Jugendlicher und junger Erwachsener in das Handlungskonzept ein.
Regionale Umsetzung im Kreis Dithmarschen:
koordinierender Träger: JAW Dithmarschen
Teilnehmende Schulen: 4 Hauptschulen mit Flexphasen, 1 Förderzentrum, 1 Berufliche Schule
Erreichte Schülerzahl: 411
Gesamtkosten 2007-2009: 726.700 €
Das Jugendaufbauwerk (JAW) Dithmarschen ist eine berufliche Bildungseinrichtung, unter der Trägerschaft des Vereins Ausbildungs- und Arbeitsstätten Dithmarschen e.V., die seit 1975 berufliche Bildungsmaßnahmen durchführt.
Von den befragten Schulen wurde das JAW Dithmarschen als alleiniger Projektträger und Umsetzer des Handlungskonzeptes benannt. Bedarfsorientiert wird es aber zu einer Beteiligung der Kreishandwerkerschaft Dithmarschen sowie anderer Bildungsträger kommen.
Ein besonderer Vorteil liegt in den dezentralen Standorten des JAW Dithmarschen. Durch Standorte in Heide, Lunden, Brunsbüttel und einem landwirtschaftlichen Betrieb in Groven, erfassen diese sowohl Süder- wie Norderdithmarschen und sind damit für alle Jugendlichen des Einzugsgebietes der Agentur für Arbeit Heide wohnortnah strukturiert und damit optimal erreichbar.