Arbeitsminister Uwe Döring und Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave gaben heute (25. Juli) gemeinsam das Startsignal für das Handlungskonzept. Sie besuchten dabei die koordinierenden Träger in den Kreisen Segeberg, Pinneberg, Steinburg und in der Hansestadt Lübeck und ließen sich über die regionalen Umsetzungskonzepte unterrichten.
Das Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt besteht aus vier Handlungsfeldern:
• Kompetenzfeststellungsverfahren(Assessments/Potenzialanalysen)
• Einsatz von Coaches für Schülerinnen und Schüler
• Berufsfelderprobungen
• Qualifizierungsbausteine
An dem Projekt werden über 100 Schulen in Schleswig-Holstein teilnehmen, davon 60 Hauptschulstandorte, 15 Förderzentren und 25 Berufliche Schulen mit Berufseingangsklassen. Hinzu kommen weitere Hauptschulen, die mit Hilfe der Förderung der Bundesagentur für Arbeit in den ersten beiden Jahren die Kompetenzen ihrer Schüler feststellen werden. Insgesamt startet das Handlungskonzept mit etwa 3.500 Schülerinnen und Schüler im August 2007. In den folgenden Jahren sollen jeweils 5.000 Schülerinnen und Schüler von den Maßnahmen des Handlungskonzeptes profitieren.
Arbeitsminister Döring bezeichnete das Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt als einen „neuen Weg präventiver Arbeitsmarktpolitik“. Erstmals würden Arbeitsmarktmittel der EU und des Landes in erheblicher Größenordnung bereits in der Übergangsphase zwischen Schulabgangsklassen und Ausbildung investiert. Hierdurch würde die Ausbildungsreife der Jugendlichen in den nächsten Jahren erheblich verbessert und teure nachträgliche Reparaturmaßnahmen können nach und nach reduziert werden. „Investitionen in unsere Jugend sind Investitionen in unsere Zukunft“, sagte Döring.
Bildungsministerin Erdsiek-Rave betonte: „Das Handlungskonzept ist eine wichtige zusätzliche Unterstützung gerade für schwächere Schülerinnen und Schüler. Ich bin überzeugt, dass wir sie damit fit für ihre berufliche Zukunft machen und die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss in den nächsten Jahren deutlich reduzieren können.“ Sie dankte den teilnehmenden Schulen für ihr Engagement und appellierte an die Schülerinnen und Schüler, die Möglichkeiten des Handlungskonzeptes konsequent zu nutzen.
Das Handlungskonzept Schule und Arbeitswelt wird in regionalen Maßnahmepaketen umgesetzt. In jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt haben koordinierende Bildungsträger gemeinsam mit zahlreichen Partnern Umsetzungskonzepte erarbeitet.
Regionale Umsetzung im Kreis Segeberg: Jugend in offener beruflicher Ausbildung JobA Gmbh, Bad Segeberg, in Trägerschaft der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein Beteiligte Partner: Norderstedter Bildungsgesellschaft NoBiG GmbH, Volkshochschule (VHS) Kaltenkirchen Teilnehmende Schulen: 13 Hauptschulen, zwei Berufsschulen Erreichte Schülerzahl: 1071 Gesamtkosten 2007/ 2009: 1.232.000 Euro Die JobA GmbH, ehemals Jugendaufbauwerk (JAW) Bad Segeberg, wurde von den befragten Schulen als alleiniger Umsetzer des Handlungskonzeptes Schule & Arbeitswelt benannt. Die JoBA will die Partnerschaften mit der VHS Kaltenkirchen und der Bildungseinrichtung in Norderstedt auch im Handlungskonzept fortsetzen und vertiefen.
Regionale Umsetzung der Hansestadt Lübeck: BALI/JAW Lübeck, in Trägerschaft der Hansestadt Lübeck Beteiligte Partner: Bildungs- und Qualifizierungsagentur BQL GmbH, JAW Lübeck der Wirtschaftsakademie WAK, Vorwerker Diakonie, Handwerkskammer Lübeck Teilnehmende Schulen: sechs Hauptschulen, ein Förderzentrum, zwei Berufsschulen Erreichte Schülerzahl: 919 Gesamtkosten 2007/ 2009: 931.000 Euro Die Hansestadt Lübeck verfügt seit etwa zehn Jahren über ein Netzwerk, dass die Umsetzung von ESF- und Bundesprojekten für benachteiligte junge Menschen begleitet. Das Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt wird die Integrationsangebote der Region sinnvoll ergänzen und wird durch die Kompetenzagentur Lübeck, einem Bundesprojekt, koordiniert.
Regionale Umsetzung im Kreis Pinneberg: Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, Außenstelle Elmshorn Beteiligte Partner: Handwerkskammer Lübeck, Grone-Schule Schleswig-Holstein, Deutscher Hausfrauenbund DHB e.V. Pinneberg, Berufsfortbildungswerk bfw Pinneberg, Bildungs- und Förderstätte Himmelmoor gGmbH Teilnehmende Schulen: 20 Hauptschulen, eine Berufsschule Erreichte Schülerzahl: 868 Gesamtkosten 2007/ 2009: 1.325.000 Euro Im Kreis Pinneberg wurde ein vielfältiger Umsetzerkreis zusammengestellt, der bereits eine Lenkungsgruppe Schule & Arbeitswelt eingerichtet hat und in der auch die Agentur für Arbeit Elmshorn vertreten ist.
Regionale Umsetzung im Kreis Steinburg: JAW Kellinghusen, in Trägerschaft der Stadt Kellinghusen Beteiligte Partner: JAW des Kreises Steinburg, Bildung, Beruf und Kultur BiBeKu e.V. Kellinghusen Teilnehmende Schulen: 35 Hauptschulen, eine Berufsschule Erreichte Schülerzahl: 1149 Gesamtkosten 2007/ 2009: 1.096.700 Euro Mit dem JAW Kellinghusen wurde ein Bildungsträger in die Koordinierung genommen, der über langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit allgemein bildenden Schulen verfügt. Das JAW Kellinghusen gehört zu den Einrichtungen, die zielgruppenspezifische Kompetenzfeststellungsverfahren bereits seit über 5 Jahren im Angebotsspektrum für Schulen bereithalten. Die Zusammensetzung der Umsetzer insgesamt dürfte den Prozess der Organisationsentwicklung aller drei Einrichtungen zu einem Bildungsträger maßgeblich unterstützen.
Das Zukunftsprogramm Arbeit ist das Arbeitsmarktprogramm der Landesregierung für die Jahre 2007-2013. Die Förderangebote zielen auf den Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, eine höhere Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten und die Integration benachteiligter Personen in den Arbeitsmarkt. 216 Millionen Euro stehen an Fördermitteln zur Verfügung, 100 Millionen Euro davon kommen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Mehr Informationen erhalten Sie im Internet unter MailScanner hat einen möglichen Täuschungsversuch durch "www.zukunftsprogramm.schleswig-holstein.de" festgestellt. www.zukunftsprogramm-arbeit.schleswig-holstein.de.