Nach Feststellung einer Infektion bei einem Rind im Kreis Steinburg muss der wegen früherer festgestellter Fälle in Niedersachsen bereits bestehende Sperrbezirk in Schleswig-Holstein nun durch weitere Bereiche ergänzt werden: So sind neben dem Kreis Steinburg aus jetziger Sicht betroffen die Stadt Neumünster sowie die Kreise Segeberg, Pinneberg und Rendsburg-Eckernförde. Die Durchführung der erforderlichen Maßnahmen wird durch die Kreisverwaltungen sichergestellt.
Als Beobachtungsgebiet betroffen ist darüber hinaus das Land Mecklenburg-Vorpommern sowie dänisches Gebiet (Teile von Jütland, Fünen und Lolland).
Wegen der neuen Entwicklung muss auch die Landestierschau auf der diesjährigen NORLA, die in dieser Woche in Rendsburg startet, in veränderter Form stattfinden. So werden in Abstimmung mit den betreffenden Tierhalterverbänden wegen der potentiellen Ansteckungsgefahr für Tiere dort vorsichtshalber keine Wiederkäuer präsentiert.
Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine Tierkrankheit, an der vornehmlich Schafe und Rinder erkranken. Die Tiere zeigen Fieber und Schwellungen insbesondere im Kopfbereich. Für Menschen ist der Erreger nicht relevant.
Auch Fleisch und Milchprodukte können weiterhin bedenkenlos verzehrt werden.
Die Virusübertragung erfolgt durch eine Stechmückenart, die so genannten Gnitzen, das sind ca. 2 Millimeter große Insekten.
Die Blauzungenkrankheit stammt ursprünglich aus dem südlichen Europa. Nach Erkrankungen in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Frankreich traten jedoch seit August 2006 auch in Deutschland Fälle auf.