Im Bereich des Pferdesports wird die Zahl auf derzeit ca. 150.000 Reiter, ca. 50.000 Pferdehalter und ca. 160.000 Pferde geschätzt.
Das Ministerium hat durch Bündelung von EU-, Bundes- und Landesmitteln zur Entwicklung der ländlichen Räume in 2007 Fördermittel in Höhe von ca. 100.000 Euro eingesetzt, um Schleswig-Holstein als Reiter- und Pferdeland noch weiter voranzubringen.
Im Januar 2007 wurde für die Region Schwentine/Holsteinische Schweiz im Rahmen des Förderprogramms "LEADER +" mit der Erarbeitung eines großräumigen reit- und fahrtouristischen Konzeptes begonnen. In dieses Konzept ist eine Arbeitsgruppe aus Reitern, Fahrern, Mitarbeiter der Forstverwaltung, der Tourismusbüros und des Naturparkvereins eingebunden. Seit Mai 2007 werden die Streckenvorschläge den Gemeinden und den Grundeigentümern vorgestellt. Ziel ist es, das in der Erarbeitung befindliche Konzept bis zum Jahresende fertig zu stellen. Erste konkrete Vorteile für den Tourismus in der Region werden bereits in 2008 erwartet.
Seit Mai 2007 schreiten auch die Planungen zur Erarbeitung eines Umsetzungskonzeptes für das Reitwegenetz der Schusteracht in der Region Preetz und Raisdorf voran. Ziel ist es, im Februar 2008 mit der Herrichtung der neuen Wegestrecken, der speziellen Beschilderung sowie der Erstellung einer Karte beginnen zu können.
Bereits im Mai 2007 wurde das Reit- und Fahrroutennetz der Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge in den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg eingeweiht. Damit steht den Reitern ein ca. 600 Kilometer umfassendes Netz an Reit- und Fahrrouten zur Verfügung. Die noch bestehende Lücke zwischen dem Reitroutennetz des Kreises Dithmarschen und der Region des mittleren Nordfrieslands konnte damit geschlossen werden.
Damit verfügt die Westküste über ein professionell beschildertes und in Karten dokumentiertes Reit und Fahrroutennetz von über 1.100 Kilometer. Weitere Ergänzungen sind u.a. im Amt Eggebek im Kreis Schleswig-Flensburg geplant. Ein neuer Internetauftritt unter www.reitrouten.de präsentiert Interessierten im In- und Ausland dieses attraktive Angebot.
Aus der Sicht der Umwelt sind die NATURA-2000-Gebiete von herausragender Bedeutung. Um diese auch für den Pferdesport nutzen zu können, werden derzeit freiwillige Vereinbarungen zwischen dem Landessportverband und dem Ministerium vorbereitet. In diesem Rahmen werden sich auch die Vereine und Verbände im Bereich des Reit- und Fahrsports verpflichten, den Schutz der NATURA-2000-Gebiete zu respektieren und geeignete Maßnahmen durchführen, damit diese Gebiete nicht beeinträchtigt werden.
Ein gutes Beispiel zur Erschließung des vorhandenen Potentials ist zudem die Erarbeitung und geplante Umsetzung des "Pferdefreizeitparks Eidertal" im Bordesholmer Land. Hier ist die Anlage einer großzügigen naturnahen Gelände- und Turnieranlage geplant, auf der insbesondere die jugendlichen Reiterinnen und Reiter den Umgang mit dem Pferd im Gelände trainieren können.
Die künftige EU-Förderperiode bietet auch weiterhin viele Ansatzpunkte, um Infrastrukturvorhaben im Bereich des Reitsports zu unterstützen. Ein besonderer Schwerpunkt werden die derzeit im Aufbau befindlichen AktivRegionen sein. Die einzelnen Regionen entscheiden selbst über den Mitteleinsatz im Rahmen eines jährlich bereitgestellten Budgets. Darüber hinaus wird das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume EU-, Bundes- und Landesmittel bündeln, um zusätzliche Leuchtturmprojekte fördern zu können. Der geplante Pferdefreizeitpark Eidertal und derzeit in der Planung befindliche neue Reitroutennetze werden von diesen neuen Fördermöglichkeiten profitieren.