Weitere Teilnehmer der Veranstaltung unter der Überschrift, "Fischpopulationen vor dem Kollaps - Fangstopp als Rettungsanker für die Küstenfischerei", waren Frau Gretel Flindt, Geschäftsführerin der größten schleswig-holsteinischen Fischergenossenschaft in Heiligenhafen, Hans Künnemann, ein Kieler Fischhändler, Dr. Rainer Fröse vom IfM-Geomar als Vertreter der Wissenschaft.
Der Minister verdeutlichte ebenso wie die Vertreter der Fischerei, dass ein Fangstopp die schlechteste Möglichkeit wäre, um Bestände wieder aufzubauen. Ein solcher würde undifferenziert alle Fischer treffen, auch solche, die wie die schleswig-holsteinische Fischerei bereits heute nachhaltig fischten und sich an die vorgeschriebenen Regelungen und Fangquoten halten.
Christian von Boetticher machte sich daher für schärfere Kontrollen und eine effektive Umsetzung der bestehenden Vorschriften in allen EU-Mitgliedstaaten stark. "Darüber hinaus ist es jedoch erforderlich, die Mindestmaschenweite etwa in der Dorschfischerei soweit zu erhöhen, dass den Fischen vor dem Fang ein ein- bis zweimaliges Ablaichen ermöglicht wird. Dies wird zwar kurzfristig zu Fangeinbußen führen, lässt aber mittel- bis langfristig bessere Beständen und damit bessere Erträge für unsere Fischer erwarten", so der Minister.
Um solche und andere Veränderungen in der Gemeinsamen Fischereipolitik zu erreichen, haben sich die fünf norddeutschen Küstenländer auf Initiative Schleswig-Holsteins zu einer fischereipolitischen Allianz zusammengeschlossen und ein Neun-Punkte-Programm für eine verantwortungsbewusste Fischereipolitik erstellt.
Gemeinsames Ziel der Länder ist, zusammen mit dem Bund das Programm Schritt für Schritt in den nächsten Jahren umzusetzen.