In diesem Zusammenhang wies der Fischereiminister darauf hin, dass viele Fischbestände heute überfischt seien. In der EU gebe es nach wie vor zu viele Fischereifahrzeuge für zu wenig Fisch. Christian von Boetticher betonte aber zugleich: "Überkapazitäten sind in Schleswig-Holstein und auch in Deutschland nicht vorhanden." Gerade in Schleswig-Holstein existiere inzwischen nur noch eine verhältnismäßig kleine Flotte in der Kutter- und Küstenfischerei. "Deshalb sind unsere Fischer eher die Leidtragenden, aber nicht die Verursacher der Überfischung", so der Minister.
Er verwies auf das auf seine Initiative zustande gekommene Neun-Punkte-Programm der norddeutschen Küstenländer für eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Fischereipolitik, das im März in Berlin beschlossen und mittlerweile auch in Brüssel bei der EU vorgestellt wurde. "Aber die Landesregierung schaut nicht nur nach Brüssel, wir tun auch viel im eigenen Land", verwies von Boetticher auf das "Zukunftsprogramm Fischerei", das im Jahr 2007 aufgelegt worden sei. "Damit stehen dem Fischereisektor bis 2013 insgesamt 32 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung", so der Minister. Auch auf den mit Blick auf die Überalterung der schleswig-holsteinischen Fischereiflotte immer wieder geäußerten Wunsch nach Wiederaufnahme der Förderung von Neubauten werde durch die beabsichtigte Entwicklung eines Standardkutters für die Nord- und Ostseefischerei und die flankierende Erarbeitung eines entsprechenden Finanzierungskonzepts Rechnung getragen.
Insgesamt zeige der Bericht der Landesregierung, dass die schleswig-holsteinische Fischerei mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft blicken könne, sagte von Boetticher.