Christian von Boetticher erläuterte, dass knapp ein Sechstel der Emissionen von so genannten Treibhausgasen aus der Landwirtschaft kompensiert werden könnte, wenn Gülle und Mist statt auf die Felder gebracht, in Biogasanlagen vergoren, und so zur Energieerzeugung genutzt würden. Diese Einsparmenge entspreche für den Zeitraum 2008 bis 2012 in etwa der Reduktionsverpflichtung der deutschen Industrie, die sie nach dem Kyoto-Protokoll für den gleichen Zeitraum erbringen muss. "Die Nutzung erneuerbarer Energien bietet der Landwirtschaft also einerseits neue Einkommensperspektiven und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Erreichung ehrgeiziger Klimaschutzziele", so der Umweltminister, der neben der Nutzung von Biogas auch auf die erheblichen Potentiale der energetischen Verwertung von Biomasse verwies.
Zugleich erinnerte von Boetticher daran, dass die Landwirte auch zu den Hauptbetroffenen des Klimawandels zählen werden und in Zukunft erhebliche Anpassungen in ihren Produktionssystemen realisieren müssen, um beispielsweise die Wirkungen extremer Witterungsereignisse wie Sturm, Hagel und Trockenheit zu vermindern und das zu erwartende Auftreten neuer Krankheiten und Schädlinge eindämmen zu können. "Bei diesen Anpassungen wollen und werden wir die Landwirte unterstützen", unterstrich der Minister.
Von Boetticher forderte vor diesem Hintergrund eine komplexe Strategie: "Der weitere Ausstoß von klimaschädlichen Gasen muss begrenzt und vermindert werden. Andererseits müssen Anpassungsstrategien entwickelt werden, um auf die unvermeidbaren Klimaentwicklungen reagieren zu können".