Schleswig-Holstein hatte sich Anfang 2006 über eine Bundesratsinitiative erfolgreich für eine Lockerung der Produktionsbegrenzung durch die Quote innerhalb Deutschlands eingesetzt. Derzeit zeichnet sich ihr endgültiges Aus innerhalb der EU jedoch erst für das Jahr 2015 ab. Landwirtschaftsminister von Boetticher: "Das ist vor dem Hintergrund der wachsenden Nachfrage auf dem Weltmarkt zu spät. Wir müssen den Ausstieg aus der Milchquote früher in Angriff nehmen, damit unsere Milchwirtschaft an der positiven Entwicklung stärker teilhaben kann."
Außerdem will sich Christian von Boetticher bei der EU-Kommission vor allem für zwei Maßnahmen einsetzen, um das Ende der Quotenregelung bereits deutlich früher einzuleiten:
1. EU-weite Handelbarkeit von Milchquote: Expansionswillige Milchbauern zum Beispiel aus Schleswig-Holstein könnten Produktionsrechte auch im EU-Ausland erwerben und sich so besser auf den internationalen Wettbewerb vorbereiten.
2. Ausstiegshilfen: Betrieben hingegen, die nicht wachsen können oder wollen und die aus der Milchproduktion aussteigen möchten, sollte dieser Prozess durch gezielte Beihilfen aus den vorhandenen EU-Agrarfördermitteln erleichtert werden.
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister sagte, die nächsten entscheidenden Weichenstellungen für die Zukunft der Milch müssten noch vor dem Jahre 2010 erfolgen: "Wir müssen unseren Milchviehbetrieben für ihre Investitionsentscheidungen die nötige Perspektive und Planungssicherheit geben, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und weiter stärken können", so Christian von Boetticher.
Angesichts der aktuellen Debatte über steigende Milchpreise erneuerte von Boetticher außerdem seine Forderung, dass auch die Milchproduzenten an steigenden Erlösen teilhaben müssten. "Nachdem in der Vergangenheit Milcherzeuger mit ihren Erlösen zum Teil noch nicht einmal ihre Kosten decken konnten, muss von den steigenden Milchpreisen jetzt endlich auch ein erheblicher Anteil bei den Milchviehbetrieben ankommen", so der Landwirtschaftsminister.