Sie schlagen vor, so zügig wie möglich die Strafabgabe für Überlieferungen (so genannte Superabgabe) schrittweise abzubauen. So könne sowohl Milcherzeugern als auch Molkereien der nötige Spielraum gegeben werden, um die Märkte zu bedienen. Des Weiteren wäre ein EU-weiter Ausgleich (Saldierung) von Unter- und Überlieferungen der Milchbetriebe ein guter Beitrag, die Quote zu entwerten. Eine lineare Erhöhung der Milchquoten in den Mitgliedstaaten, so wie sie die Kommission plane, sei hingegen weitaus weniger zielgerichtet. Sie käme auch Milcherzeugern und Regionen zugute, die schon heute das Kontingent nicht ausschöpfen. Zugleich müsse, so die Minister weiter, die EU eine schlüssige Gesamtkonzeption zum Auslaufen der Milchquotenregelung vorlegen, die auch die notwendigen Anpassungsprozesse auf betrieblicher Ebene unterstützen sowie Perspektiven für die Landwirtschaft in weniger wettbewerbsfähigen Regionen sichern soll.
"Das Ende der Quote ist durch die EU für 2015 festgelegt. Es muss früher gehandelt werden, da die Reglementierung heute schon wachstumswillige und wachstumsfähige Betriebe behindert. Wer sich weiter fesselt, wird das Nachsehen haben. Das System der Quotenregelung hat mit marktwirtschaftlichen Strukturen - die wir ja auch für die Landwirtschaft anstreben, nichts zu tun", bewerten die Minister das seit 1984 bestehende Milchkontingentierungssystem.
Untermauert wird diese Forderung durch die Untersuchung eines Wissenschaftlerteams von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel und den Universitäten Göttingen sowie Kiel. Danach sei zur Entwertung der Quote ein Abbau der Superabgabe einer Quotenerhöhung vorzuziehen. Die Senkung der Superabgabe sei deutlich effizienter, da sie insbesondere den leistungsfähigen Milchviehbetrieben Wachstumsmöglichkeiten gebe und gezielt die Milchquote entwerte.