Vorurteil 1: "Die Call Center Tätigkeit ist eine unterbezahlte Arbeit." Die Anforderungen für Mitarbeiter in Service Centern sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen, es werden zunehmend komplexe Dienstleistungen angeboten, die bei den Mitarbeitern Fachwissen voraussetzen. "Es handelt sich also um Aufgaben, die keine unterqualifizierte Arbeit darstellen, sondern die eine ganzheitliche anspruchsvolle Tätigkeit sind. Es liegt auf der Hand, dass dafür Personal gebraucht wird, das diese Anforderungen erfüllen kann, ein Personal, das dafür qualifiziert und ausgebildet ist. Die angemessene Bezahlung, um Personal zu halten, ist eine Facette kluger Unternehmenspolitik", sagte Rudolph.
Vorurteil 2: "Call Center sind fliegende Händler, die kommen und gehen." Service Center in Mecklenburg-Vorpommern sind standorttreu. Viele Service Center sind mehr als fünf Jahre im Land tätig, einige feierten bereits ihr zehnjähriges Bestehen. "Sie als Unternehmer in der Call Center Branche nehmen Geld in die Hand, um Mitarbeiter zu qualifizieren. Das ist Ihre Investition. Damit ist für mich völlig klar: Wer qualifiziert, der lässt sein Personal nicht sitzen", erklärte Rudolph.
Vorurteil 3: "Call Center haben seit Antritt der neuen Regierung eine schweren Stand in unserem Land." Das Wirt-schaftsministerium hat die Förderkriterien für Service Center neu ausgerichtet. "Wir verfahren nicht nach dem Gießkannen-prinzip, wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Schließlich handelt es sich um hingegebene Arbeitskraft, von der die Menschen leben können müssen. Hier trägt die Branche Ver-antwortung. Immer mehr Unternehmen haben verstanden, dass wir uns damit auf dem richtigen Weg befinden", sagte Rudolph. In den seit November vergangenen Jahres geförderten Unternehmen der Branche sollen rund 2.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Das Callcenter-Forum findet zweimal jährlich statt, 135 Teil-nehmer besuchten die Frühjahrsveranstaltung in Rostock.