Neben den Bereichen Windkraft- und Solarenergieerzeugung setzt das Land damit einen weiteren Förderschwerpunkt bei Energie und Klimaschutz. „Bereits heute stammt rund ein Drittel des Stroms im Land aus erneuerbaren Energien. Bis 2020 kann Mecklenburg-Vorpommern mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen als im Land verbraucht werden“, sagte Seidel. Künftig kann der MV-Verbrauch von derzeit 6.600 GWh allein durch die geplanten sechs Offshore-Windparks abgedeckt werden, die ein Leistungspotential von 8.750 GWh haben werden, wenn sie am Netz sind.
Die Stromproduktion aus Windenergie könnte damit bis 2020 auf fast das Sechsfache steigen (derzeit 2.000 GWh, 2020: ca. 11.750 GWh). „Die Energie aus Wind zu speichern, ist eine technische Herausforderung. Der Ausbau der Wasserstofftechnologie als neues Kompetenzfeld für die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns ist also der nächste logische Schritt“, sagte Seidel.
Mecklenburg-Vorpommern hat frühzeitig die Rahmenbedingungen für den Auf- und Ausbau der Infrastruktur im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie geschaffen. Mitte 2004 wurde das Wasserstoffzentrum in Schwerin fertiggestellt. Bei einem Investitionsvolumen von 9,6 Millionen Euro (8,5 Mio. € Zuschuss) wurde auf 1.800 m² Nutzfläche speziell konzipierte Räumlichkeiten für Firmen und Einrichtungen aus dem Technologiebereich „Brennstoffzellen und Wasserstoff“ bereitgestellt. Den zur Zeit neun Firmen stehen physikalische und chemische Labore, Lagerräume für chemische Gefahrstoffe, Gasinfrastruktur und Sicherheitstechnik zur Verfügung.
Schon früh hat sich in MV ein Netzwerk Wasserstofftechnologie etabliert. Der Verein Wasserstofftechnologie-Initiative Rostock bündelt die Interessen der 22 Mitglieder bestehend aus Unternehmen, außeruniversitären wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen und Hochschulen.
Zusätzlich zu den Kompetenzen an den Hochschulen des Landes gibt es die wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung HIAT gGmbH, die sich auf die Entwicklung von Batterieersatz- und Mikrosystemen sowie auf Komponenten für Brennstoffzellen spezialisiert hat. Sie ist im Wasserstoffzentrum in Schwerin im Technologiepark angesiedelt.