Der beschuldigte Leiter des Departments, der bis vor einigen Wochen zugleich auch Kaufmännischer Geschäftsführer des Chirugischen Zentrums am UK S-H (Campus Kiel) war, wurde bis zur Aufklärung des Sachverhalts vom UK S-H-Vorstand beurlaubt.
„Nach Rücksprache mit Wissenschaftsminister Dietrich Austermann haben wir uns zu dem Schritt entschieden, um den international guten Ruf des Klinikums und die hervorragende Arbeit von hunderten von Mitarbeitern – vom Pflegepersonal bis zu den Ärzten– nicht weiter zu beschädigen“, sagte de Jager. Abhängig vom Ergebnis der externen Revision würden sich Aufsichtsrat und Ministerium weitere Schritte vorbehalten. Für die morgige Kabinetts-Sitzung wurde bereits ein mündlicher Bericht angemeldet – anschließend werden die zuständigen Ausschüsse des Kieler Landtags schriftlich informiert.
Bei den Ermittlungen gehe es um eine mögliche Verquickung von wirtschaftlichen und privaten Interessen des Beschuldigten. Zu Einzelheiten des Falles wollte de Jager mit Rücksicht auf die laufenden Untersuchungen der Staatsanwaltschaft keine Stellung nehmen.
Er wies darauf hin, dass die aktuellen Ermittlungen und die Vor-Untersuchungen im Zusammenhang mit dem vor drei Wochen ausgestrahlten Bericht des ARD-Magazins
„Monitor“ zwei verschiedene Vorgänge seien. „Monitor“ hatte vor knapp drei Wochen anonyme Behauptungen veröffentlicht, wonach arabische Patienten bei Leber-Transplantationen am UK S-H bevorzugt behandelt worden sein sollen.
De Jager bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Auskunft gegenüber dem Sozialausschuss des Kieler Landtages. Danach habe er zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass bei den Operationen der saudi-arabischen Patienten am UK S-H gegen das Transplantationsgesetz verstoßen wurde.