Für das Tischlerhandwerk scheint dieser Betriebsvergleich gerade recht zu kommen, denn anders als viele andere Handwerker schienen die Tischler im ersten Halbjahr 2007 noch keine besonderen Wachstumsraten zu verzeichnen. "Mit einem verstärkten Klimaschutz zeichnen sich aber für die Zukunft enorme Umsatzpotenziale für das Tischlerhandwerk ab", so Dr. Haass. Dafür sprächen die Rahmenbedingungen, wie sie von der Bundesregierung Ende letzter Woche in Meseberg gesetzt worden seien:
- Die Bedingungen für die Gebäudesanierung werden verschärft, das heißt die Ansprüche an Besitzer von Altbauten steigen.
- Zugleich werden die bestehenden Fördermöglichkeiten erweitert. Schon seit dem 1. Februar 2006 ist es mit dem Start des CO2-Gebäudesanierungsprogramms für Besitzer von Altbauwohnungen oder -häusern möglich, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau günstige Kredite oder Zuschüsse zu erhalten.
Der Betriebsvergleich 2006 für das Holz- und Kunststoffverarbeitende Handwerk in Schleswig-Holstein ergibt ein gemischtes Bild: Die Ausbildungsquote im Tischlerhandwerk ist vorbildlich - in einigen Bereichen kommt sogar ein Lehrling auf drei Beschäftigte. "Das ist eine hervorragende Quote", so Dr. Haass. Zu hinterfragen seien aber die Zahlen für Steuern und Verwaltungsausgaben: Nach dem Betriebsvergleich werden 1,6 Prozent der Betriebsleistungen für Steuern und Versicherungen ausgegeben, aber 4 Prozent für Verwaltungskosten. "Das zeigt, dass wir bei der Entbürokratisierung dringend weiter machen müssen", so Haass.