Schreck im freien Training. Auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem schweren Unfall, stürzte Andy Meklau (SUZUKI International Europe) im badischen Motodrom erneut. Nach einem diagnostizierten Schlüsselbeinbruch und dem Bruch des rechten Mittelfußes musste er die Hoffnungen auf den Vizetitel in der prestigeträchtigen Klasse begraben. Der Österreicher wurde am Sonntag in seiner Heimat operiert und hofft, nächstes Jahr wieder in Topform antreten zu können. Meklau unterschrieb in Hockenheim noch seinen Vertrag für 2008. Auch in der kommenden Saison wird der 40-jährige GSX-R 1000-Fahrer aus der Steiermark als Titelfavorit für SUZUKI International Europe an den Start rollen. Als Teamkamerad steht Dominic Lammert fest, der mit 19 Jahren der jüngste Fahrer im ganzen Feld ist.
Lammert, der in diesem Jahr eine SUZUKI des bwin-Racing-Teams steuerte, hat sich zum absoluten Senkrechtstarter entwickelt.
Der Nordrhein-Westfale mischte sich ständig unter die Top Ten und fuhr im tschechischen Most in einer überragenden Vorstellung zu seinem ersten Sieg in der Superbike-IDM. Beim Saisonfinale in Hockenheim eröffnete er den Reigen der SUZUKI-Fahrer in der Startaufstellung. Als die Ampel auf "Grün" sprang, kam der Abiturient jedoch nicht gleich in die Gänge und verlor einige Plätze. Dazu haderte Lammert mit seinem Vorderradreifen. Trotzdem schaffte er mit seinem grenzenlosen Ehrgeiz wieder den Weg nach vorn – bis er hinter seinem Markenkollegen Stefan Nebel (Schäfer-Yoshimura-SUZUKI) hängen blieb. Lammert fuhr zwar schneller als der Ex-Meister, hatte aber keine Chance zum Überholen. "Ich war zwar sechsmal direkt neben ihm, aber dann ist mir immer wieder das Vorderrad eingeklappt." Martin Bauer (Honda) gewann das Rennen. Nebel wurde Fünfter vor Lammert.
Im zweiten Lauf war das interne SUZUKI-Duell wesentlich kürzer. Lammert zog mit seiner 185 PS starken GSX-R 1000 zügig an Roman Stamm (Nr. 14, SUZUKI International Europe) und Stefan Nebel (Nr. 5) vorbei. Stattdessen beharkte er sich mit Jörg Teuchert (MV Agusta).
Den Supersport-Weltmeister des Jahres 2000 hatte Lammert bereits in Most geschlagen. Auch diesmal wollte er ihm den Podestplatz streitig machen, doch Teuchert war auf der Hut und verhinderte die Ausführung des Plans. Sieger des Rennens wurde der Belgier Werner Daemen (Honda). Lammert führte als Vierter die SUZUKI-Armada mit Stefan Nebel und Roman Stamm an.