Von einer Erkältung geplagt reisten Max Neukirchner und ein TEAM SUZUKI GERMANY am vergangenen Wochenende ins italienische Monza zur sechsten Runde der Superbike-Weltmeisterschaft. Ausgerechnet auf der legendären italienischen Hochgeschwindigkeitsstrecke, wo die etwas stärkeren Werksmaschinen ohnehin leichte Leistungsvorteile genießen, musste der Stollberger also auch noch mit lädierter Gesundheit antreten.
Nach Platz 13 im ersten freien Training am Freitag konstatierte Teamchef Mario Rubatto:
„Mit der Drehzahl stehen wir im wichtigen Windschatten bei 310 km/h an, und da fehlen uns noch 6 bis 7 km/h. Wenn wir das ändern, kann Max sich ansaugen und auch überholen. Ohne diese Extra-Kilometer ist er nicht in der Lage zu überholen.“ Max Neukirchner: „Die ganze Woche schleppe ich schon eine schwere Erkältung mit mir rum. Das sind nicht die besten
Voraussetzungen für ein Rennen in Monza. Am Mittwochabend habe ich noch Antibiotika nehmen müssen, um überhaupt einigermaßen fit zu sein. Das Training lief wirklich gut. Das hätte ich mit dem Handicap nicht erwartet.“
Die Superpole am Samstag war indes nicht nur die schlechteste, sondern auch die unglücklichste Vorstellung des ganzen Wochenendes. Im zweiten freien Training am Nachmittag lag Max Neukirchner noch auf einem hervorragenden achten Platz. Doch dann gab es kurz vor Ende ein kleines Problem mit der Leistung des Einsatzmotorrades, und man musste zur Superpole das Ersatzmotorrad bereitstellen.
Max: „Mit Platz 14 kann ich nicht zufrieden sein. In der Superpole hab ich mir soviel vorgenommen und dann so was. Ohne Windschatten haben zwar alle die gleiche Ausgangsposition für die Superpole, meine Chancen hatte ich bei diesen Voraussetzungen dennoch höher eingeschätzt. Das zweite Motorrad ist nicht so stabil auf der Bremse, und genau das benötigt man hier gleich dreimal. Bereits im ersten Sektor hatte ich beim Anbremsen einen Fehler und habe vier Zehntel eingebüßt.“
Mit den an diesen Voraussetzungen gemessenen Rennergebnis konnte das Team am Sonntag dann aber mehr als zufrieden sein. In der Gesamtwertung hat sich Max Neukirchner auf Platz acht behaupten können und hat somit sein Ziel für dieses Wochenende erreicht, obgleich ihm dann auch noch ein Sturz im Warm-up zu schaffen machte, der sich in heftigen Kopfschmerzen äußerte.
Im ersten Rennen wurden die Mühen und der Kampfgeist mit einem nicht für möglich gehaltenen zehnten Platz belohnt. Im zweiten Umlauf hatte Max einen brillanten Start und kam als Siebter aus der ersten Schikane. Doch die Übermacht an Motorleistung seiner Konkurrenten bekam der Stollberger umgehend zu spüren. In der Gruppe mit Ruben Xaus, Jakub Smrz, Michel Fabrizio trug max Neukirchner den Kampf um die Plätze zehn bis 13 aus. Mit einer feinen Aktion in der letzten Kurve verwies Max Ducati-Pilot Xaus schließlich auf Platz 13.
Max Neukirchner: „Das Allerwichtigste war, beide Rennen zu Ende zu bringen. Ich bin total kaputt. Die Krankheit und der Sturz heute Morgen haben mich echt geschafft. Es war nicht mehr drin an diesem Wochenende.
Den Vorsprung aus den Schikanen habe ich sofort wieder eingebüßt und konnte somit keinen einzigen Meter an Boden gutmachen. Ich muss mich jetzt erst komplett auskurieren, sonst schleppe ich meine Erkältung womöglich noch Wochen mit mir rum.“
Max Neukirchners Namensvetter und Markengefährte Max Biaggi erkämpfte sich in Monza die Platzierungen drei und fünf. Damit liegt der Römer hinter WM-Leader James Toseland und Noriyuki Haga auf Tabellenrang drei und wahrte seine Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaft.