Über 23.000 Zuschauer säumten die Strecke in Thüringen, auf der ansonsten der normale Straßenverkehr rollt. Andreas Meklau (SUZUKI International Europe) holte sich in der prestigeträchtigen Superbike-IDM auf der GSX-R 1000 einen Platz in der ersten Startreihe. Das Rennen wurde aber bereits nach einer Runde abgebrochen. Meklaus Teamkollege Roman Stamm war Opfer einer Berührung mit einem anderen Fahrer geworden und gestürzt. Markus Wegscheider konnte nicht ausweichen und stolperte über ihn. Beide kamen ins Krankenhaus.Stamm meldete sich später mit gebrochener Rippe und Wegscheider mit einer Armschlinge im Fahrerlager zurück.
In der Zwischenzeit holte der 40-jährige Routinier Andreas Meklau nach dem Re-Start die Kastanien aus dem Feuer.
Er hielt sich clever aus dem Gerangel zwischen Martin Bauer (Honda) und Kai-Borre Andersen (Honda) heraus und fuhr auf den sicheren dritten Platz, im Schlepptau Stefan Nebel (Schäfer-Yoshimura-SUZUKI). Dominic Lammert, der mit seinen 18 Jahren immer noch der absolut jüngste Fahrer im ganzen Feld ist und nächstes Jahr für SUZUKI Internationale Europe fahren wird, kam auf der Suzuki des bwin-Teams auf den sechsten Platz.
Im zweiten Lauf machte Andy Meklau Nägel mit Köpfen, übernahm die Spitze nach vier Runden und gab sie nicht mehr ab. Gelegentlich sah der Österreicher zwar ein fremdes Vorderrad neben seinem, doch er wehrte sämtliche Angriffe ab. Nach dem Sieg zum Saisonauftakt kam Meklau nach harter Durstrecke nun endlich wieder aufs oberste Treppchen.
Lammert gelang es unterdessen, Stefan Nebel zu besiegen und sich den vierten Platz vor dem ehemaligen Deutschen Meister zu holen. Die geheimen Wünsche von Bert Poensgen, Director Sales and Marketing Motorcycle der SUZUKI International Europe GmbH, waren damit in Erfüllung gegangen. Nur wenige Stunden nach der Party zu seinem 60. Geburtstag hatte er schon wieder Grund zum Feiern.
Andreas Meklau: „Das ist eine schwere Saison und vieles auch eine Kopfsache. Ich bin aber gut erholt aus dem Urlaub zurückgekommen und froh, jetzt endlich den zweiten Sieg in der Tasche zu haben. Ich habe immer gepusht und keine Fehler gemacht.“
Bert Poensgen: „Andy Meklau ist in den letzten Rennen seiner Form hinterher gefahren, jetzt ist er wieder auf der richtigen Spur. Im zweiten Lauf hat er von Anfang an gezeigt, dass er ganz vorne sein kann. Die SUZUKI ist siegfähig. Meklau hat den Sieg heute auch für sein Selbstbewusstsein gebraucht. Dabei war es nicht leicht, hier zu gewinnen. Dominic Lammert macht auch genau das, was wir von ihm erwarten. Ich habe ihn nicht umsonst zwei Jahre lang beobachtet und mit ihm geliebäugelt. Es musste nur der richtige Zeitpunkt kommen, um ihn zu uns ins Team zu holen. Ich freue mich, dass für nächstes Jahr schon alles unterschrieben ist.“
In der Supersport-IDM geht der Titel jetzt nur über Herbert Kaufmann und die SUZUKI GSX-R 600. Der drahtige Bayer rang in Schleiz seinem stärksten Rivalen Sebastien Diss (Kawasaki) die Führung in der Meisterschaft ab. Die beiden Rennen gewann zwar Rico Penzkofer (Triumph), aber er spielt bei der Titelvergabe keine Rolle. „Herbie“ schaffte den Sprung an die Spitze mit einem zweiten und einem vierten Platz. Übrigens: auf der Naturrennstrecke werden in der Supersport-Klasse Geschwindigkeiten bis zu 240 km/h gefahren.
Herbert Kaufmann: „Das Schleizer Dreieck ist nicht gerade meine Lieblingsstrecke. Hier bin ich auch schon im Kornfeld gelandet. Aber trotzdem bin ich sonst immer ganz gut bei der Musik dabei. Nun führe ich die Tabelle an. Im zweiten Lauf habe ich allerdings gedacht, dass ich mich am Anfang schnell von Sebastien entfernen muss. Aus dem Auspuff seiner Kawasaki hat es blau geraucht.“