Aussteller ziehen positives Gesamturteil, bewerten Messetage aber unterschiedlich
Britta Keim vom Kasseler Maschinenbauunternehmen Paul Beier erzählt erfreut: "Ich hätte heute zwei Schüler sofort einstellen können", und fährt fort: "Natürlich stellen wir auf der Messe nicht direkt unsere Azubis ein. Aber in einem Vorstellungsgespräch hätte ich den beiden bestimmt eine Stelle angeboten." Rückblickend auf vergangenes Jahr weiß Keim, dass nach der Messe die "Anzahl der Bewerbungen rasant angestiegen ist."
Beim IT-Dienstleister Bernhard Starke können gute Messegespräche ebenfalls zu einer Anstellung führen: "Wir nehmen die Daten von passenden Kandidaten auf und prüfen das dann, wenn später die Bewerbung eingeht", erklärt Vertriebsmitarbeiter Benno Loskant. So wurde zum Beispiel im vergangenen Ausbildungsjahr ein Azubi eingestellt, der sich zuvor auf der Messe vorgestellt hatte, berichtet er.
"Wir hatten sehr gute Gespräche mit aufgeschlossenen und interessierten potentiellen Auszubildenden", fasst Frau Trömper, stellvertretende Ausbildungsleiterin von der Gesundheit Nordhessen Holding AG, beide Tage zusammen. Darüber hinaus sei die Messe für ihr Unternehmen eine gute Plattform, um "Öffentlichkeitsarbeit für den Pflegeberuf zu machen".
Frank Pieters von der Bundeswehr resümiert die Messe mit folgenden Worten: "Wegen der Teilnahme im nächsten Jahr stellt sich nicht die Frage, ob ja oder nein, sondern nur in welchem Umfang." Diesen Eindruck spiegeln auch die Ergebnisse der Aussteller-Umfrage wider: 81 Prozent der Aussteller sagten ihre Teilnahme für nächstes Jahr bereits fest zu.
Ein differenziertes Bild gibt es allerdings bei der Bewertung der Gesprächsqualität für beide Tage: auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 4 (zufriedenstellend) erreichte der Freitag durchschnittlich die Note 2,6. Dagegen konnte der Samstag mit der Durchschnittsnote 1,5 deutlich besser abschneiden. Die Diskrepanz lässt sich dadurch erklären, dass der Messebesuch am Freitag für einige Schüler nur eine schulische Pflichtveranstaltung darstellte. Samstags hingegen kamen alle Schüler und Eltern freiwillig und auf eigene Initiative.
Besucher loben Aussteller: "sehr auskunftsfreudig" und "gut informiert"
Die Erwartungen der Schüler an den Messebesuch lassen sich in zwei Lager aufteilen. Auf der einen Seite sind jene mit konkreten Bewerbungsabsichten: So zum Beispiel der 15-jährige Johannes, der angibt, sich nach dem Besuch beim Medizintechnikunternehmen B. Braun um einen Praktikumsplatz bewerben zu wollen. Schon vor der Messe hatte sich der Neuntklässler gut vorbereitet: um nicht lange warten zu müssen, nutzte er den Terminplaner auf www.azubitage.de. Er berichtet, dass er dadurch neun Gespräche in vier Stunden geschafft habe. Insgesamt habe sich der Tag damit für ihn "total gelohnt".
Andererseits werden die azubi- & studientage genutzt, um sich frühzeitig über Chancen und Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt zu informieren. Eine Mutter von drei Töchtern erzählt, dass der Besuch der azubi- & studientage inzwischen "eine Art Familientradition" sei. So hätte ihre Älteste vor zwei Jahren nach der Messe einen Ausbildungsplatz bei der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH bekommen. In diesem Jahr solle ihre 14-jährige Tochter "selber mal schauen, was sie nach ihrem Realschulabschluss interessieren könnte."
Viele Besucherstimmen sehen ihre Erwartungen am Ende des Tages erfüllt und sind dankbar dafür, dass die Aussteller auf den azubi- & studientagen eine breite Palette an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten.
Impressionen von beiden Messetagen sind auf unserer Facebook-Seite zu finden.