Die Nationalmannschafts-Reiter werden dabei sowohl durch Verband, als auch von den Top 11-Veranstaltern unterstützt. Hierzu zählen neben dem CHIO in Aachen die international topbesetzten Turniere in Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Paderborn, Münster, Stuttgart und Wiesbaden, die an die PR-Kampagne angebunden sind. "Der deutsche Reitsport wünscht sich nach den erfolgreichen Welt- und Europameisterschaften im eigenen Land weitere Aufmerksamkeit und eine gesicherte TV-Präsenz. Nicht zuletzt durch das PR-Konzept und die Ernennung der Top 11-Veranstalter erhoffen wir uns einen positiven medialen Effekt im deutschen Reitsport, auch über die Olympischen Spiele hinaus", sagt der Präsident der FN, Graf Breido zu Rantzau. Festgelegt wurden die Top 11-Veranstalter unter anderem nach den Kriterien Teilnehmerfeld, Gesamtpreisgeld, Zuschauerzahlen und dem sportlichen Stellenwert.
Im Mittelpunkt der PR-Kampagne steht dabei das Thema Gold. Die Reiter gelten bei Olympischen Spielen als deutsche Goldbank und haben seit den Olympischen Spielen im Jahr 1912 insgesamt 76 Medaillen, davon 34 Goldmedaillen, erzielt.
Dies ist gleichbedeutend damit, dass der Reitsport die erfolgreichste deutsche Disziplin bei den Sommerspielen ist. Zum PR-Konzept gehört unter anderem die Produktion von eigenen TV-Beiträgen, die an zahlreiche deutsche TV-Sender und Formate distribuiert werden sollen. Dazu gehören neben sportlichen Beiträgen auch der Blick hinter die Kulissen und private Homestories. Mit einigen Reitern sind Redaktionsbesuche geplant und die gesamte Nationalmannschaft wird im Vorfeld der Spiele durch gezielte Pressearbeit unterstützt.
Auf die Mannschaftsniederlagen bei den Europameisterschaften im Springen in Mannheim und in Turin in der Dressur sowie der nachträglichen Aberkennung der Goldmedaille der Vielseitigkeitsreiter in Athen, wollen die deutschen Reiter im August in Hongkong nun die sportliche Antwort geben. Das Ziel lautet in allen drei Disziplinen Gold anzugreifen, doch eine Selbstverständlichkeit ist der Gewinn der Goldmedaille für Reiter und Verband noch lange nicht, denn in jeder Disziplin gibt es andere starke Nationen.
"Wir müssen uns der starken Konkurrenz zum Beispiel aus den Niederlanden, Großbritannien oder den USA erwehren. In Hongkong herrschen zudem extreme klimatische Verhältnisse, insbesondere für die Pferde aber auch für die Reiter. Dies macht es zu einer großen Herausforderung und Belastung für alle und sportlich noch unberechenbarer", erklärt Reinhard Wendt, Olympia-Chef de mission des Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR). Um auf die klimatischen Bedingungen vor Ort und die damit verbundenen Belastungen vorbereitet zu sein, werden die deutschen Olympiakandidaten im Vorfeld der Spiele mit begleitenden Maßnahmen in Training und Wettkampf intensiv betreut. Angefangen von der regelmäßigen Überprüfung der Vitalwerte der Pferde bis hin zu einer speziellen Ausrüstung für die Paare - das Management der deutschen Reiter überlässt nichts dem Zufall.
In Hongkong gilt die Marschroute Gold. "Wir wollen unsere Reiter nicht unter Druck gesetzt wissen, aber die Frage nach Gold wird früher oder später von den Medien aufgegriffen", glaubt der Generalsekretär der FN, Dr. Hanfried Haring. "Auf Grund der olympischen Erfolge in den letzten Jahrzehnten werden unsere Reiter in der Öffentlichkeit häufig als die 'goldenen' Reiter wahrgenommen. Trotzdem hat die Vergangenheit auch gezeigt, dass wir nicht unschlagbar sind", so Haring weiter.
Vor allem die Dressur- und Vielseitigkeitsreiter erhoffen sich durch die PR-Kampagne eine verstärkte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Zwar hat Bettina Hoys Missgeschick in Athen dazu geführt, dass den "Buschreitern" bereits eine erhöhte Aufmerksamkeit gezollt wurde - allerdings weniger für die sportliche Leistung. "Die Antwort darauf haben wir bereits 2006 in Aachen mit dem Gewinn der Mannschaftsgoldmedaille gegeben. Aber natürlich haben wir noch eine kleine Rechnung bei den Olympischen Spielen offen", sagt Bettina Hoy augenzwinkernd.
Auf dem Weg nach Hongkong haben die Reiter aller drei Disziplinen allerdings noch ein straffes Programm mit zahlreichen Sichtungen zu absolvieren, bevor die Olympioniken Anfang Juli nach dem CHIO Aachen im Rahmen eines speziellen PR-Termins der Kampagne- endgültig nominiert werden. Wer in Hongkong für die Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen reiten wird, ist dementsprechend noch völlig offen - sowohl in der Dressur, wie auch bei den Spring- und den Vielseitigkeitsreitern. Sollte Springreiter Ludger Beerbaum sich allerdings erneut für die Sommerspiele qualifizieren, wären es seine sechsten Olympischen Spiele in Folge - Rekord bei den Reitern!
Anlagen
- Stellungnahme FN zur Teilnahme an den Olympischen Spielen.pdf
- Portrait FN und DOKR.pdf
- Zahlen Daten Fakten FN 2008.pdf
- Frankfurt.pdf
- Stuttgart.pdf
- Wiesbaden.pdf
- Münster.pdf
- Hamburg_Leipzig_München_Paderborn.pdf
- Aachen.pdf
- Hannover.pdf
- Dortmund.pdf.gz
- Portraits Bundestrainer.pdf
- Portraits_Nationalmannschaft_stand_26_4_2008.pdf
- PM_28_4_2008_FN_DOKR.pdf